Essen. Ab Sonntag 14. Juni, gibt es im ZDF ein Wiedersehen mit Martin Shaw. Als "George Gently – Der Unbestechliche" ermittelt er an drei Sonntagen im ZDF.

Müssen sich erst zusammenraufen: Der Londoner Inspector George Gently (Martin Shaw, l.) und der junge Sergeant Bacchus (Lee Ingleby, r.). (c) ZDF/Colm Hogan
Müssen sich erst zusammenraufen: Der Londoner Inspector George Gently (Martin Shaw, l.) und der junge Sergeant Bacchus (Lee Ingleby, r.). (c) ZDF/Colm Hogan © Colm Hogan

Was haben die kriminalitischen Spürnasen eigentlich gemacht, als es noch keine Entschlüsselung des Gencodes und keine vom Computer visualisierten 3-D-Gesichtsrekonstruktionen gab? Als Handys nur in Science-Fiction-Serien existierten und das Berufsbild des Profilers noch nicht erfunden war? Antworten darauf gibt „George Gently – Der Unbestechliche”, der an den nächsten drei Sonntagen jeweils um 22 Uhr im ZDF ermittelt. Denn die Serie spielt in den Sixties.

Ein Wiedersehen gibt es dabei mit Martin Shaw, der in den 70er Jahren Gordon Jackson in der Kult-Serie „Die Profis” assistierte. Der einst braun gelockte CI 5-Heißsporn ist mit den Jahren natürlich ruhiger geworden, gibt jetzt den erfahrenen Inspektor. Der wiederum seinen jungen Kollegen – Sergeant John Bacchus (Lee Ingleby) – oftmals in die Schranken weisen muss.

Der letzte Fall

Die Drehbücher basieren auf den „Inspector Gently”-Romanen des britischen Autors Alan Hunter. Rund 6,5 Millionen Zuschauer verfolgten auf BBC1 die Ermittlungen des unbestechlichen Kriminalisten. Jetzt soll das deutsche Publikum auf den Geschmack gebracht werden, auf dem ZDF-Sendeplatz von so unterschiedlichen und doch gleichwohl spannenden Produktionen wie „Inspector Barnaby”, „Waking the dead” und „Kommissarin Lund”.

„Kalte Rache” heißt die erste Folge und konfrontiert das Publikum gleich mit einem für den Detective Inspector einschneidenden Erlebnis: Seine Frau wird von dem üblen Gangster Joe Webster überfahren. Desillusioniert will der in Ehren ergraute Ermittler in den Ruhestand gehen. Jedoch einen letzten Fall will er noch lösen. Denn sein Erzfeind Webster ist offensichtlich in einen Mord an einem Mitglied eines Drogenrings in Northumberland verwickelt. Gently macht sich auf in den äußersten Norden Englands, um seine ganz private Rechnung zu begleichen.

Ein unbestechlicher Ermittler

Dort ist von dem großen gesellschaftlichen Umbruch jener Zeit noch nicht wirklich viel zu spüren. Die aufmüpfigen Motorradfreaks sind eher Randfiguren in der dörflich geprägten Gesellschaft. Um so interessanter sind die Methoden, die der unbequeme Top-Ermittler der Londoner Metropolitan Police pflegt. Wenn es um die Integrität der Polizeitruppe geht, wird er beispielsweise schon mal handgreiflich. Er ist eben unbestechlich.

Gently repräsentiert zwar das ein wenig in die Jahre gekommene good Old England, ist aber in vielerlei Hinsicht fortschrittlicher als der nach London strebende Karrierist Bacchus. Ein sympathischer Typ, dem man gerne bei der Verbrecherjagd zuschaut. Gently kriegt die bösen Buben – und das funktioniert ohne technischen Schnickschnack, ohne Handy, Profiler oder DNA-Analyse. Wie wohltuend, einmal auf diese Weise unterhalten zu werden.