Berlin. Verliebt in einen Kandidaten, Scheitern bei der Songauswahl: Die „Battles“ sorgen bei „The Voice of Germany“ für emotionale Ausbrüche.
Wenig Gefühl für den passenden Song haben die Coaches bei „The Voice of Germany“ am Sonntagabend gezeigt. In der ersten Folge der Battles mussten jeweils zwei Talente aus einem Team gegeneinander antreten – im Duett. Doch mehrfach sorgte die Songauswahl für Irritationen.
„Das wäre jetzt nicht meine erste Wahl gewesen“, kommentierte Alessandro Pola, als er erfuhr, dass er gemeinsam mit Hannah Wilhelm „My Love Is Your Love“ von Whitney Houston singen sollte. Beide hatten in der ersten Auswahlrunde, den Blind Auditions, Songs von Alicia Keys gesungen. Doch obwohl Pola sagte, dass ihm der Song zu hoch sei, überzeugte seine Leistung mehr.
Tatsächlich stand ihm die Höhe sogar ganz gut, dadurch kam noch mehr diese markante, fast schon knatschige Stimmfarbe zum Vorschein. „Jedes Jahr gibt es Talente bei den ‚Blinds‘, und man ahnt, sie gehen ins Finale“, befand Mark Forster. Auch die Team-Coaches Stefanie Kloß und Yvonne Catterfeld sahen das so und ließen den Lehrer eine Runde weiter. Auch interessant: Unbeliebtester Coach? Kein Talent will zu Mark Forster
Geständnis: „The Voice“-Kandidatin verliebt in Kandidaten
Nur ein kurzes Aus bedeutete das für seine Battle-Partnerin, die sich eigentlich besonders gut in diesen Song hineinversetzen konnte, da sie gestand, sich in einen der Kandidaten verliebt zu haben: Nico Traut aus dem Team von Nico Santos. „Ich sag‘ immer, ich hab‘ mich nicht auf den ersten Blick verliebt, sondern auf den ersten Ton“, erzählte sie.
Nachdem ihr Team sich gegen sie und für ihren Kontrahenten entschieden hatten, drückten alle restlichen Coaches den Buzzer, um die 23-Jährige für ihr Team zu „stealen“. Zweimal kann das jedes Team machen. In diesem Fall entschied sich Wilhelm, dem Team von Nico Santos beizutreten. Auch interessant: „The Voice“ – Bei dieser Kandidatin eskaliert der Streit der Juroren
Auch bei der zweiten Nummer des Abends äußerten die Kandidaten Unmut über die Songauswahl. „Ich müsste danach so viel in die Kirche, dass ich da nie wieder rausgekommen wäre“, sagte Alex Hartung, der als sogenannter „Allstar“ zum zweiten Mal bei der „ProSieben“-Sendung teilnimmt.
Gemeinsam mit Antonio Esposito sollte er die Sido-Nummer „Mein Block“ performen. Als die Coaches der beiden, Rea Garvey und Samu Haber, fragten, wie sie die Auswahl fänden, sagte er: „Nicht geil“. Das sorgte für Unmut bei den Coaches. Lesen Sie hier: Bekanntes Gesicht – Ex-Kandidat überzeugt alle Teams
Rea Garvey hat kein Verständnis für Kritik an Songauswahl
Unter anderem an der Zeile „Wenn ich fi**en will, fahr’ ich runter in den Dritten, aber die Braut fi**’ ich nur zwischen die T***en“ sorgte für Anstoß bei Hartung. „Ich dachte, solche Worte gehören dazu, wenn man rappt“, meinte Rea Garvey.
Dennoch rief er bei seinem ehemaligen Coach-Kollegen an und fragte ihn, ob es okay sei, wenn die beiden die Strophen umschrieben. Das sei okay, aber dann sollten sie zumindest über ihren „persönlichen Block“ jeweils eine Strophe schreiben, meinte Sido. „Jetzt haben sie einmal im Leben die Chance, zu zeigen, was sie können.“, kommentierte Samu diese Entscheidung. Mehr künstliche Dramatik geht wohl kaum.
Und obwohl Hartung Yvonne Catterfeld ein Liebesgeständnis machte, als die Coaches Feedback zu dem gemeinsamen Auftritt mit Esposito geben sollten, reichte es für ihn nicht für die zweite Runde. Hintergrund: Wenn der Gesang eher nebensächlich ist
Große Final-Favoritin: Paula Dalla Corte
Für einen Höhepunkt sorgten Paula Dalla Corte und Lisa-Marie Christ, die ebenso unglücklich über ihren gemeinsamen Song waren. „Livin‘ On A Prayer“ sollte es sein. „Ich hab‘ mich gefragt, was ihr wohl gedacht habt, als ihr das erfahren habt“, kommentierte Kloß die Songauswahl von Garvey und Haber.
Auch Mark Forster wunderte sich: „Ich hatte so ein paar ‚weirde‘ Gedanken und hab mich gefragt, ob ihr irgendwie die ‚Voodoo‘-Puppen von Samu und Rea in Mädchen-Gestalt seid. Und eigentlich die beiden das singen wollten.“ Und das „Weirdeste“: Es habe ihm gefallen. Lesen Sie auch: „The Voice of Germany“: Der Rock’n’Roll kehrt zurück
Paula Dalla Corte ist wohl das Talent der Staffel mit dem größtem Star-Appeal. Die 19-Jährige sieht aus wie ein Star, singt wie einer und tritt mit entsprechender Ausstrahlung auf. Sie ist die große Final-Favoritin, wenn nicht sogar Titel-Aspirantin. Entsprechend entschieden sich auch ihre Team-Coaches.
62-Jährige schafft es in die nächste Runde
Zwei weitere Höhepunkte waren die Battles von Pamela Falcon und Andrew Reyes sowie von Onair und Kim Unger. Schon einmal hatte Falcon in der ersten Staffel als „Allstar“ für das „Jahrhundert-Battle“ gesorgt und auch am Sonntagabend lieferte sie das stimmgewaltigste Duett.
Nur dass diesmal endlich der Bann gebrochen wurde: Die 62-Jährige schaffte es – genau wie ihr Battle-Partner, der „gestealt“ wurde – in die nächste Runde. Vor zehn Jahren hatte es diesen sogenannten „Steal Deal“ noch nicht gegeben und Falcon musste sich geschlagen geben.
„The Voice of Germany“ – Mehr zum Thema
- Das sind die neuen Coaches: Was Nico Santos den „The Voice“-Talenten mitgeben will
- Das sind die Preise: Das bekommen „The Voice of Germany“-Gewinner
- Das sind die Sieger: „The Voice of Germany“-Jury – Wer hat am häufigsten gewonnen?