Berlin. Nico Santos ist der neue Juror bei „The Voice of Germany“. Mit uns hat er über die Show, seine Karriere und Tipps von Sido gesprochen.
Nico Santos, der eigentlich Nico Wellenbrink heißt und auf Mallorca aufgewachsen ist, ist dank Hits wie „Rooftop“ oder „Better“ bekannt geworden. Dieses Jahr gewann er Stefan Raabs Eurovision-Song-Contest-Ersatzshow. Jetzt ist der 27-Jährige so weit, seine Erfahrungen weiterzugeben: Er wird der jüngste Coach der neuen Staffel von „The Voice of Germany“ (ab Donnerstag, 8. Oktober, 20.15 Uhr auf ProSieben).
„The Voice“ ist eine sehr erfolgreiche Show, aber wer erinnert sich an die Sieger? Wie hieß noch einmal die Gewinnerin der letzten Staffel?
Nico Santos: Bei „The Voice“ sind schon Riesenstars herausgekommen, Max Giesinger, Michael Schulte, Mathea. Man knüpft Kontakte, man lernt in kürzester Zeit unfassbar viel. Die Tipps, die ich in fünf Jahren bekommen habe, bekommen meine Talente in fünf Monaten. Am Ende liegt es immer an den Künstlern selbst. Man muss sein eigenes Ding finden. Immer weitermachen, immer kämpfen, das ist das Wichtigste.
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Wo haben Sie die wichtigsten Lektionen für Ihre Karriere gelernt?
Santos: Vielleicht nach der Schule als Live-Entertainer im Robinson Club auf Mallorca. Ich wollte mit Deutschen Kontakt haben und deren Disziplin erlernen. Jede Nacht eine andere Show. Bei der „Spanischen Nacht“ saß ich alleine am Klavier. Das war sehr wichtig für meinen Werdegang: Leute entertainen, einfach weitermachen, egal, ob jemand zuhört oder nicht, sich ein Repertoire aufbauen. Das war auf jeden Fall echt cool.
Was ist der größte Fehler, den man machen kann, wenn man hoch hinaus will?
Santos: Sich zurücklehnen.
Vom wem kam der beste Karrieretipp?
Santos: Von Sido. Er hat zu mir gesagt: Je mehr du rumprobierst, umso mehr weißt du, worin du nicht gut bist. Und dann kristallisiert sich heraus, worin du wirklich gut bist.
Was wollen Sie Ihren Schützlingen vermitteln?
Santos: So zu sein, wie man ist. Klingt klischeehaft, aber das ist es am Ende des Tages. Ganz, ganz viel Fleiß. Mehr arbeiten als die anderen. Mir hat es zum Beispiel geholfen, dass ich für viele verschiedene Genres Musik geschrieben habe, etwa für Filme oder Werbung.
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So viel Fleiß! Wo bleiben Sex, Drugs & Rock ’n‘ Roll im Leben eines Musikers?
Santos: Das gab es bestimmt in echten Rock-‘n’-Roll-Zeiten. Aber in diesem Kosmos lebe ich nicht. Drogen brauche ich auf jeden Fall nicht.
Auch auf Ihrem Instagram-Profil geht es viel um den Job, kaum um Privates.
Santos: Für mich ist es wichtiger, meine Musik zu präsentieren. Ich bin auch gar nicht abgeneigt, über private Sachen zu reden, aber sie zeigen, das mache ich ungern.
Woran müssen Sie noch arbeiten?
Santos: Ich war ganz schlecht im Reden, das ist auch immer noch so. Nach 20 Jahren Mallorca merke ich eben, dass die Leute, die hier in Deutschland aufgewachsen sind, wesentlich besser reden können. Ich war auf einer katalanischsprachigen Schule und hatte nur spanische Kumpels.
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