Moskau. Dass in russischen Kinos vorwiegend amerikanische Filme gezeigt werden, geht vielen Politikern gegen den Strich. Eine neue Quote für einheimische Filme soll dem nun entgegenwirken. Eine Reaktion auf die Sanktionen der USA sei das aber nicht, betont der russische Politiker Robert Schlegel.

Mit einer Quote von 50 Prozent für einheimische Filme wie zu Sowjetzeiten will die Staatsduma in Moskau das russische Kino unterstützen. "Bei uns werden vor allem amerikanische Filme gezeigt, die Stereotypen, nationale Interessen und Werte der USA propagieren", sagte Robert Schlegel von der Regierungspartei Geeintes Russland der kremlnahen Zeitung "Iswestija" (Dienstag). Schlegel betonte, es handele sich nicht um eine Reaktion auf US-Sanktionen gegen russische Politiker wegen der Krim-Krise.

Zuvor hatte bereits Kulturminister Wladimir Medinski eine Quote von 20 Prozent gefordert. "Ich denke, dass es sogar 50 Prozent sein sollten", betonte Schlegel.

Zwangsvorgaben für Kinos sind umstritten. Bisweilen beklagen unabhängige Regisseure, dass in Russland, wo Kremlchef Wladimir Putin auch über die Filmförderung bestimmt, oft nur patriotische Stoffe unterstützt würden. Filmemacher werfen der Staatsführung immer wieder Zensur bei der Auswahl von Filminhalten vor. (dpa)