Göteborg. Schlimme Diagnose für Henning Mankell: Der schwedische Bestseller-Autor hat Krebs. Der 65-Jährige machte die Erkrankung am Mittwoch in einem Gastbeitrag für eine schwedische Zeitung öffentlich. Er habe große Angst, schreibt Mankell. Aber er wolle darüber schreiben.
Der schwedische Bestsellerautor Henning Mankell ist an Krebs erkrankt. Auf seiner Webseite schrieb der 65-Jährige am Mittwoch, ihm sei vor zwei Wochen gesagt worden, er habe einen Tumor im Nacken und einen in der linken Lunge. Es werde vermutet, dass auch andere Stellen seines Körpers betroffen seien.
Mankell hatte sich Anfang des Jahres bei einem Orthopäden in Stockholm untersuchen lassen, weil bei ihm ein Bandscheibenvorfall vermutet worden war. Einen Tag später habe er die Krebsdiagnose bekommen. "Meine Angst ist sehr groß, aber ich kann sie im Großen und Ganzen unter Kontrolle halten", schrieb Mankell.
Mankell will über die Krankheit schreiben
Mankell sagte weiter, er habe sich sehr früh entschieden, über seine Krankheit zu schreiben, weil es für ihn um Schmerzen und Leiden gehe, die so viele andere Menschen auch betreffen. "Ich habe mich entschieden zu schreiben, wie es ist. Über den schwierigen Kampf, der es immer ist", kündigte der Schriftsteller an. "Aber ich werde aus der Perspektive des Lebens, nicht des Todes, schreiben."
In unregelmäßigen Abständen wolle er nun in der schwedischen Tageszeitung "Göteborgs Posten" eine Kolumne veröffentlichen, dort war am Mittwoch auch sein erster Bericht erschienen.
Einer der erfolreichsten Schriftsteller Schwedens
Henning Mankell ist einer der erfolgreichsten Schriftsteller Schwedens. Seine Romane wurden weltweit über 40 Millionen Mal verkauft. Am erfolgreichsten ist seine Krimiserie mit dem mürrischen Kommissar Kurt Wallander. Sie wurde in 40 Sprachen übersetzt und in verschiedenen Versionen verfilmt, unter anderem mit dem britischen Schauspieler Kenneth Branagh.
Branagh war es auch, der Mankell dazu überredete, noch ein Wallander-Buch zu veröffentlichen, obwohl die Serie eigentlich beendet war. Der Roman "Mord im Herbst" erschien im November 2013 in Deutschland. In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur sagte der Schwede damals, das sei wirklich das letzte Buch mit Kommissar Wallander. Im Übrigen gebe es doch auch noch sehr viel Wichtigeres auf der Welt.
Henning Mankell ist ein sehr politischer Schriftsteller. Er schreibt über Drogen- und Frauenhandel und die Probleme afrikanischer Länder mit Armut, Hunger und HIV. 2010 reiste er mit der "Gaza-Hilfsflotte" in Richtung Palästina, die von israelischen Soldaten mit einem blutigen Einsatz gestoppt wurde. Henning Mankell lebt in der Nähe von Göteborg und in Mosambik. (dpa)