Berlin. Helmut Dietl, einer der bekanntesten Filmemacher Deutschlands, leidet an Lungenkrebs. Die Heilungschancen seien gering, sagte Dietl in einem Interview. Überrascht sei er von der Diagnose nicht gewesen, sagte 69-Jährige, der viele Jahre geraucht hatte.

Der Filmregisseur und Drehbuchautor Helmut Dietl (69) ist an Lungenkrebs erkrankt. Seine Diagnose habe er im Oktober erhalten, seine Ärzte räumten ihn "im günstigsten Fall" eine Heilungschance von zehn Prozent ein - "eher drunter", sagte Dietl in einem am Donnerstag erscheinenden Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit".

Von seiner Erkrankung sei er nicht besonders überrascht gewesen. "Wenn man bedenkt, wie viel ich geraucht habe, dann ist es geradezu ein Wunder, dass es so lange gut gegangen ist." Vor sechs Jahren habe er mit dem Rauchen aufgehört und bis dahin nach eigener Berechnung ungefähr eine Million Gitanes geraucht.

Filmemacher will "möglichst in Ruhe gelassen werden"

Dietls Management war am Mittwochnachmittag nicht erreichbar. Der Filmemacher stellte in dem Gespräch mit der "Zeit" zudem klar, dass dies das einzige Interview sei, das er zu seiner Krankheit geben wolle: "Ich möchte möglichst in Ruhe gelassen werden."

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Dietl, der lange mit der Schauspielerin Veronica Ferres (48) zusammen war und nach drei Ehen die Journalistin Tamara Duve heiratete, wurde bekannt mit Filmen wie der Satire "Schtonk" um den Skandal der gefälschten Hitler-Tagebücher oder die TV-Serie "Monaco Franze" mit Helmut Fischer.

Zurzeit arbeitet Dietl an einem Film mit dem österreichischen Humoristen Josef Hader. Das Drehbuch thematisiert auch den Schlaganfall, den Dietl im Jahr 2007 erlitt. Mit seiner Frau Tamara hat Dietl eine zehnjährige Tochter. Aus früheren Beziehungen hat er zwei weitere Kinder. (dpa)