Berlin. . Beim Kulturmarken-Award 2013 siegte der Verbund von 20 Kunstmuseen des Ruhrgebiets in der Kategorie „Trendmarken“. Sie setzten sich gegen 90 Mitwerber durch. Besucherzahlen um zehn Prozent gestiegen. „Ruhr Selection“ ging in 18.000 Exemplaren weg.
Und der erste Preis geht – ins Revier: Die „Ruhrkunstmuseen“ als deutschlandweit einmaliger Zusammenschluss von 20 zeitgenössischen Museen sind in Berlin zur „Trendmarke des Jahres“ gekürt worden – eine Art Oscar für die Kulturvermarktung.
Die Reviermuseen konnten sich gegen rund 90 Bewerber durchsetzen, darunter renommierte Musikprojekte in Leipzig und Hamburg. Die „Ruhrkunstmuseen“ sind ein Kind des Kulturhauptstadtjahrs und erproben seit zwei Jahren die gemeinsame Vermarktung konkurrierender Häuser – vom Lichtkunstmuseum Unna, dem Osthaus Museum Hagen und dem Lübcke-Museum in Hamm über das Essener Museum Folkwang bis zum Lehmbruck-Museum und der Küppersmühle in Duisburg. Vor einem Jahr hatte die Jury unter dem Vorsitz des ehemaligen Ruhr.2010-Managers Oliver Scheytt den Titel an das „Guggenheim Lab“ vergeben, ein mobiles Labor für modernes urbanes Leben.
Erste Erfolge der gemeinsamen Vermarktung sind sichtbar: Die Besucherzahlen in den 20 Ruhrmuseen seien um zehn Prozent gestiegen, heißt bei der Ruhr Tourismus GmbH, die sich um das Marketing kümmert. Doch auch die Touristiker wissen, dass dazu schon eine einzige erfolgreiche Ausstellung ausreicht. Beweiskräftiger sind andere Zahlen: Seit März ist der kostenlose Kunstführer „Ruhr Selection“ auf dem Markt – fast die Hälfte der Bestellungen kam von außerhalb des Reviers. Insgesamt wurden 18.000 Exemplare verteilt, etwa beim Auftritt der Museen auf der Art Cologne.
Preisgeld für die neue „Trendmarke“ gibt es nicht. Trotzdem versprechen sich die Werber im Ruhrgebiet viel vom neuen Titel: „Das schweißt zusammen“, sagt Ruhrtouristiker Axel Biermann. Es sei nicht leicht, die Eigeninteressen der einzelnen Häuser und die gemeinsamen Ziele der „Ruhrkunstmuseen“ immer wieder auszubalancieren. Aber es lohne sich: „Es zeigt, dass wir im Ruhrgebiet am Puls der Zeit sind.“