Warschau/Prag. . Die Stiftung Auschwitz-Birkenau hat 100 Millionen Euro für den Erhalt der Gedenkstätte des Vernichtungslagers zugesichert bekommen. 60 Millionen Euro kommen aus Deutschland. Das Geld soll unter anderem für Konservierungsarbeiten an früheren Baracken genutzt werden. Stiftungssprecher Bartosz Bartyzel pocht auf zügiges Eintreffen der Mittel.

Die Stiftung Auschwitz-Birkenau hat Zusagen über 100 Millionen Euro für ihr Grundkapital erhalten und damit ein Etappenziel erreicht. Das bestätigte Stiftungssprecher Bartosz Bartyzel am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. Die Stiftung soll sicherstellen, dass die Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau erhalten werden kann.

Im kommenden Jahr könnten die ersten mit Stiftungsmitteln finanzierten Konservierungsarbeiten an den früheren Frauenbaracken in Birkenau - den einzigen dort noch bestehenden früheren Häftlingsbaracken - beginnen, sagte Bartyzel. Voraussetzung ist allerdings, dass die zugesagten Mittel auch zügig eintreffen. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, 120 Millionen Euro zu sammeln, um aus den jährlichen Zinserträgen von vier bis fünf Millionen Euro die Erhaltungsarbeiten finanzieren zu können. Deutschland hat bereits 60 Millionen Euro bereitgestellt.

Auschwitz-Überlebende appellierten an Bundesregierung

"Die Zeit arbeitet gegen uns", warnte Bartyzel angesichts des maroden Zustands vieler Gebäude auf dem Gedenkstättengelände. Erst am Montag hatten sich Auschwitz-Überlebende besorgt über den baulichen Zerfall gezeigt und an die neue Bundesregierung appelliert, die Finanzierungszusagen für den Stiftungsfonds umzusetzen.

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Auschwitz-Birkenau war das größte der nationalsozialistischen Todeslager, in dem mindestens 1,3 Millionen Menschen ermordet wurden. Die meisten der Opfer waren Juden aus den von Deutschland besetzten Ländern Europas. (dpa)