Düsseldorf. Die farbigen “Kissenbilder“ von Gotthard Graubner hängen auch im Reichstag und beim Bundespräsidenten. Das Museum Kunstpalast und die zur Kunstakademie gehörende Akademie-Galerie in Düsseldorf erinnern mit Ausstellungen an den im Mai gestorbenen Meister der Farbe.
Vier Monate nach dem Tod des Künstlers Gotthard Graubner erinnern zwei Museen in Düsseldorf an den Farbenmeister. Das Museum Kunstpalast zeigt bis 19. Januar 2014 zwölf Gemälde und rund 40 Arbeiten auf Papier, die zwischen 1956 und 2002 entstanden und Teil der Museumssammlung sind.
Fast zeitgleich und nicht weit entfernt präsentiert die zur Kunstakademie gehörende Akademie-Galerie acht großformatige Bilder und einige Papierarbeiten, die fast alle aus dem Nachlass des Künstlers stammen (bis 26. Januar 2014). Graubner hatte an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert und mehr als 20 Jahre bis 1998 dort gelehrt. Auch Fotos zu seinem Lebensweg sind in der Akademie-Galerie zu sehen.
Graubners Bilder sind Mischung aus Malerei und Relief
Großformatige wolkige Farbflächen, sogenannte "Farbraumkörper" und "Kissenbilder" in leuchtendem Rot, Violett, Blau, Gelb oder Orange sind kennzeichnend für das Werk Graubners, der am 24. Mai im Alter von 82 Jahren gestorben war. Werke von ihm hängen auch im Reichstag und im Schloss Bellevue in Berlin; zwei großformatige Arbeiten mit dem Titel "Begegnungen" bilden die Kulisse vieler öffentlicher Auftritte des Bundespräsidenten. Bis zu seinem Tod hatte der 1930 in Erlbach im Vogtland geborene Graubner in seinem Atelier auf der Museumsinsel Hombroich bei Neuss gearbeitet.
Die Bilder Graubners lösen sich dreidimensional von der Wand und sind eine Mischung aus Malerei und Relief. Die "Farbraumkörper" hätten ein "meditatives Element" ähnlich wie bei den Bildern von Mark Rothko, sagte der Leiter der Akademie-Galerie, Professor Siegfried Gohr am Donnerstag. Graubners Werke zeichneten sich durch eine "enorme Sinnlichkeit" aus.