Bochum. Willy Decker, der neue Intendant der Ruhrtriennale, hat Arnold Schönbergs Oper "Moses und Aron" in Szene gesetzt. Am Samstagabend begeisterte die Premiere das Publikum in der Jahrhunderthalle.

Die Klassiksaison der Ruhrtriennale 2009 ist am Samstagabend mit einer umjubelten Aufführung von Arnold Schönbergs Zwölfton-Oper „Moses und Aron“ eröffnet worden. In derJahrhunderthalle Bochum zeigte der neue Triennale-Intendant Willy Decker seine Inszenierung von einem der Hauptwerke des neuen Musiktheaters. Großen Applaus gab es am Premierenabend vor allem für die zehn Solisten und 120 Chorsänger, aber auch für Regie und Ausstattung und für die Bochumer Symphoniker. Bis 2. September gibt es vier weitere Aufführungen des Werkes, es gibt noch Restkarten.

Schönberg schrieb das „religiöse Bekenntnisdrama“ um die Idee eines einzigen Gottes in den 30er Jahren. Für den vor den Nazis nach Amerika geflohenen Wiener Komponisten ist die Geschichte seiner Oper auch eine Geschichte des eigenen Scheiterns. Mehr als 20 Jahre lang hatte er versucht, neben dem seit 1932 fertigen ersten und zweiten Akt einen dritten Akt und damit einen Schluss zu komponieren. Als er 1951 starb, war das Werk unvollendet und wird bis heute so aufgeführt.

Opernregisseur mit großem Renommee

Decker gehört er zu den renommiertesten und erfolgreichsten Opernregisseuren der Welt. Er inszenierte an allen großen deutschen Opernhäusern, aber auch in Wien, Genf, London, Amsterdam und Chicago. 2005 gelang ihm bei den Salzburger Festspielen mit der Inszenierung von Giuseppe Verdis „La traviata“ mit Anna Netrebko und Rolando Villazon ein Sensationserfolg, der Kultstatus erlangte.

Die Ruhrtriennale findet seit 2002 in ehemaligen Industriebauten im Ruhrgebiet statt. In dreijährigen Zyklen werden Veranstaltungen und Themenreihen konzipiert. In diesem Jahr beginnt ein neuer Triennale-Zyklus, der sich über die nächsten drei Jahre erstreckt. Der Rheinländer Decker als neuer Chef der Festspiele will die drei Weltreligionen ins Zentrum rücken. Während es in diesem Jahr das Christentum ist, folgen 2010 der Islam und 2011 der Buddhismus. Im vergangenen Jahr hatten über 45 000 Menschen die Ruhrtriennale besucht.