Berlin. . Die “Kleine Hexe“ von Otfried Preußler hat es künftig nicht mehr mit “Negerlein“ oder “Türken“ zu tun, sondern stattdessen mit “Messerwerfern“ und “Cowboys“. In dem umstrittenen Kapitel “Wollen wir wetten?“ werden aus “Eskimofrauen“ “Indianerinnen“ und aus dem “Hottentottenhäuptling“ ein “Seeräuber“.

In der Neuausgabe des Kinderbuchklassikers "Die kleine Hexe" von Otfried Preußler sollen diskriminierende Begriffe wie "Negerlein" nicht mehr zu finden sein. Wie die "Welt" in ihrer Samstagsausgabe berichtete, wird der Begriff durch "Messerwerfer" ersetzt. In dem umstrittenen Kapitel "Wollen wir wetten?", in dem eine Faschingsfeier im Wald geschildert wird, werden demnach aus "Eskimofrauen" "Indianerinnen" und aus dem "Hottentottenhäuptling" ein "Seeräuber".

Der Chef des Stuttgarter Thienemann-Verlages, Klaus Willberg, hatte im Januar angekündigt, das Buch an den sprachlichen Wandel anzupassen, und damit eine heftige Debatte ausgelöst, ohne dass die konkreten Änderungen bekannt wurden.

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Preußlers Tochter Susanne Preußler-Bitsch sagte der "Welt", auch die "Türken mit roten Mützen und weiten Pluderhosen" seien aus dem Text aus dem Jahr 1957 verschwunden, weil sich Kinder von heute unter Türken vielleicht eher Erkan & Stefan vorstellten, aber nicht Morgenländer mit Fes.

Preußler, der am 18. Februar im Alter von 89 Jahren gestorben war, habe Ende 2012 selbst vorgeschlagen, "Negerlein" in "Messerwerfer" zu ändern und die von seinen Töchtern vorgenommene Textänderung vor seinem Tod noch autorisiert. (afp/dpa)