Essen. . Das Klavierfestival Ruhr bietet im 25. Jahr seines Bestehens 65 Konzertein 21 Städten von Hünxe bis Hamm. Dem Publikum bieten sich wieder vielfältige Einblicke in die Welt der Klaviermusik. Der Kartenvorverkauf läuft heute an.
2013 ist das Jahr der Jubiläen mit runden Geburtstagen von Opernheroen wie Richard Wagner, Giuseppe Verdi – und auch Benjamin Britten. Nicht unbedingt das ideale Futter für ein Klavierfestival. Doch Franz Xaver Ohnesorg, Intendant des Klavierfestivals Ruhr, das selbst stolz sein Silberjubiläum feiern darf, ficht das nicht an und fordert sein Publikum auf: „Let’s go to the Opera“. Denn obwohl Verdi und Wagner nichts Bedeutendes für das Klavier hervorgebracht haben, inspirierten sie doch unzählige große und kleine Meister dazu, sich auf dem Klavier mit ihnen auseinanderzusetzen. Nicht nur Liszt, sondern auch Debussy, Dukas, Humperdinck und viele, viele andere. Sie durchziehen den vom 4. Mai bis zum 19. Juli erklingenden Reigen von 65 Konzerten in 21 Städten des Reviers zwischen Hünxe und Hamm, Moers und Holzwickede, Witten und Rheda-Wiedenbrück (!) wie ein roter Faden.
Nicht nur künstlerisch blickt Ohnesorg optimistisch in die Zukunft, auch finanziell steht das Festival auf recht soliden Füßen, obwohl der Initiativkreis Ruhr seine jährlichen Zuwendungen immer stärker zurückschraubt. Die Umwandlung in eine Stiftung, gestützt auf einen finanzkräftigen Gründerkreis, habe sich bewährt.
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Dem Publikum bieten sich wieder vielfältige Einblicke in die Welt der Klaviermusik. In mächtiger Bandbreite, vom Superstar über hoffnungsvolle Nachwuchstalente bis zu den Allerkleinsten.
Start und Finale
Am 4. Mai startet das Festival in der Bochumer Jahrhunderthalle mit einem Konzert des WDR Sinfonieorchesters und dem Pianisten Igor Levit. Die junge chinesische Pianistin Yuja Wang beschließt es am 19. Juli im Festspielhaus Recklinghausen.
Die Stars
Was die Zugpferde angeht, gibt es nach längerer Zeit ein Wiedersehen mit den Top-Stars Maria João Pires (Essen 6. Mai), Evgeny Kissin (Essen 1. Juli) und Leon Fleisher zu dessen 85. Geburtstag (Dortmund 15. Mai). Von den mehr oder weniger regelmäßigen Gästen unter den Tasten-Größen sind unter anderem vertreten: Yundi (Mülheim 5. Mai), Khatia Buniatishvili (Duisburg 7. Mai), Krystian Zimerman (Essen 3. Juni), Murray Perahia (Wuppertal 4. Juni), Hélène Grimaud (Dortmund 20. Juni), Grigory Sokolov (Gelsenkirchen 9. Juli) und Martha Argerich (Essen 16. Juli). Besonderes Interesse verdienen auch die Kammermusikabende mit den Geigern Frank Peter Zimmermann (Wuppertal 16. Mai) und Gidon Kremer (Essen 7. Juli).
Die Newcomer
Zu den „Newcomern“ mit bereits großem Namen zählen Herbert Schuch (Duisburg 14. Juni), Nikolai Tokarev (Mülheim 10. Juli) und Olga Scheps (Mülheim 15. Juli). Ergänzt werden die Angebote durch Preisträgerkonzerte von Gewinnern renommierter Wettbewerbe.
Für Kinder
Das „Education“-Projekt, das Kinder ab zwei Jahren wie auch fortgeschrittene Klavierschüler ganzjährig fördert, wird ebenso fortgesetzt wie die Zusammenarbeit mit Schulen des Reviers. Aus den drei „Discovery“-Projekten sticht diesmal eine Auseinandersetzung mit Strawinskys Hochzeitskantate „Les Noces“ heraus, an dem Grund- und Förderschüler sowie Gymnasiasten aus Duisburg-Marxloh beteiligt sind (Präsentation in Duisburg am 17. Juli).
Der Preis
Den diesjährigen Preis des Klavier-Festivals erhält der franko-kanadische Pianist Marc-André Hamelin am 29. Juni in Essen. Hamelin setzt sich vor allem für weniger bekannte Komponisten ein. Obwohl er von Kennern als „Über-Virtuose“ gefeiert wird, steht er immer noch im Schatten der großen Publikumslieblinge.
Der Tipp
Wer sich an Wagner und Verdi auf dem Klavier in diversen Bearbeitungen berauschen möchte, dem sei der fünfstündige Marathon mit Boris Bloch, Mihael Korstick und Yuri Blinov am 2. Juni im Essener Haus Fuhr empfohlen.