„Heimaterbe“-Festival auf Zollverein kommt schwer in Fahrt
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Essen. . Liebevoll gemacht, aber ohne den großen Publikumszulauf. So muss man wohl auf das erste Musikfestival „Heimaterbe“ auf Essens Zeche Zollverein zurückblicken. Atmosphäre und Musik stimmten, doch die Gäste fehlten. Die Veranstalter planen dennoch eine Fortsetzung.
Viele spannende Bands, eine stimmungsvolle Atmosphäre, zu der liebevolle Ideen wie ein lebendiger Fotoautomat, eine Tischtennisplatte oder Lagerfeuer mit Poetry-Slam an den späten Abenden beigetragen hatte – dem ersten Musikfestival „Heimaterbe“ auf Zollverein fehlte am Wochenende eigentlich nur noch eins: Zuschauer.
Besonders die jeweils ersten Stunden des dreitägigen Events auf dem Gleisboulevard des Weltkulturerbes kamen nur schwer in Fahrt. Weder die Präsentation der Street-Art-Workshops die in der vergangenen Woche auf Zollverein stattfanden noch eher unbekannte Hip-Hop-Bands wie „Projekt Gummizelle“ und „Muso“ lockten mehr als eine Handvoll Kopfnicker vor die Bühne.
Auch die „Fehlfarben“ zogen nicht
Das änderte sich mit dem Auftritt von „Blumentopf“: Die nicht zuletzt aus Einspielern zur Fußballeuropameisterschaft bekannten Rapper zogen laut Fabian Lasarzik, künstlerischer Leiter der Stiftung Zollverein, gut 1000 Fans aufs Gelände.
So viel kamen in den darauffolgenden Tagen nicht mehr zusammen: Weder für die Altpunks „Fehlfarben“ noch für das NDW-Relikt Andreas Dorau und auch nicht für die Deutschrock-Senkrechtstarter „Luxuslärm“ interessierten sich mehr als einige hundert Fans.
Veranstalter demonstrieren Zufriedenheit
Die Veranstalter demonstrieren dennoch Zufriedenheit, loben die Bands und die „einmalige Atmosphäre“. „Hier kommen unterschiedliche Generationen und Genres zusammen – das unterscheidet uns von anderen Festivals“, unterstreicht Projektleiter Bernward Schilke. 2013 will man „Heimaterbe“ auf jeden Fall in eine zweite Runde schicken. „So ein Festival braucht seine Zeit, um sich zu etablieren“, mahnt Lasarzik. Und Schilke ergänzt: Zollverein ist für vieles bekannt, aber eben nicht für ein Festival dieser Art. Wir beweisen damit, dass Zollverein mehr zu bieten hat als Pütthelme und Bergwerkchöre.“
Ein Beweis, der sich offenbar noch besser herumsprechen muss. Denn dass die paar Schauer die Zuschauerstatistik verregnet haben könnten, wie Lasarzik vermutet, darf angezweifelt werden – ganz ohne Regen ist ein richtiges Open-Air-Festival nun mal auch nicht komplett.
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