Hagen/Breckerfeld. . Über 20.000 Kinder und Jugendliche sowie rund 30 .000 Erwachsene stimmen am 2. Juni zusammen an. Die Zweitauflage des Days of Song verspricht ein überwältigendes Fest des Gesanges in den 53 Mitgliedsstädten der Metropole Ruhr von Breckerfeld bis Xanten.
Die Zahlen sprechen für sich: 808 Chöre, 233 Kindergärten, 206 Schulen, 32 Bands und 25 Einzelsänger haben sich für die unterschiedlichen Aktionen der Zweitauflage des Days of Song angemeldet, weitere 180 für den Internationalen Gospelkirchentag in Dortmund und 61 Gruppen für den Diözesankirchenmusiktag in Essen. Über 20.000 Kinder und Jugendliche sowie rund 30.000 Erwachsene wollen am 2. Juni gemeinsam singen.
Der erste Day of Song anlässlich der Kulturhauptstadt 2010 war ein derart großer Erfolg, dass alle Teilnehmer sich eine Fortsetzung wünschten. So wächst das singende Netzwerk mehr und mehr, denn auch beim Day of Song 2012 arbeiten Verbände und Organisationen zusammen, die früher nicht auf die Idee gekommen wären, gemeinsame Initiativen zu organisieren. Die Ruhr-Tourismus ist Projektträgerin, mit im Boot sind der Chorverband NRW, die Cäcilienverbände der Bistümer Münster, Essen und Paderborn sowie der Chorverband der Evangelischen Landeskirche im Rheinland und Westfalen.
Natürlich - das Steigerlied
Unter verschiedenen Themenschwerpunkten wird gesungen, zum Beispiel im Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop, in Krankenhäusern, Kirchen, Schulen und Kindergärten. Eines haben die Sängerinnen und Sänger gemeinsam: Um 12.10 Uhr stimmen sie in allen 53 Städten unter dem Motto „Sing global“ auf Plätzen und Märkten zusammen und gleichzeitig „Glück auf“ - Das Steigerlied“ sowie weitere Lieder an. Eingeläutet wird „Sing global“ durch die Kirchenglocken; WDR 2 und viele Lokalsender übertragen live, so dass man auch Zuhause am Radio mitsingen kann. Die Noten und Liedtexte gibt's im Internet unter www.dayofsong.de.
In Hagen ist „Sing global“ um 12.10 Uhr Chefsache. Generalmusikdirektor Florian Ludwig ist selbst ein begeisterter Sänger. Um 12.10 Uhr zählt er auf dem Friedrich-Ebert-Platz an, und ganz Hagen singt. Fast alle Chöre der Stadt, der Philharmonische Chor und das Philharmonische Orchester sowie viele Schulen sind mit von der Partie. „Ich liebe das Singen so, weil es die erste Form des musikalischen Ausdrucks war, die der Mensch hervorgebracht hat. Deshalb sollten wir unsere Stimme nutzen, um die Emotionen, die wir über das Sprechen nicht ausdrücken können, über das Singen zu transportieren“, unterstreicht Ludwig. Der GMD hat ein breites Spektrum an Liedern ausgewählt, die einerseits auf die teilnehmenden Chöre - Männer-, Frauen- oder Kinderchor - zugeschnitten sind, aber andererseits so eingerichtet werden, dass jeder mit einstimmen kann. „Es sind für Alle Sachen dabei, und wir machen das für Alle singbar“, betont Ludwig, der fest damit rechnet, dass neben den angemeldeten gut 800 Sängerinnen und Sängern zahlreiche Passanten mitmachen werden. Die Lieder kann man sich vorher bereits anschauen: www.theater-hagen.de/dayofsong.html
Singen als existenzielle Ausdrucksform
Übrigens begeistern sich sogar Chöre außerhalb der geographischen Metropole Ruhr für den Day of Song. Der Shanty-Chor Marsberg zum Beispiel lässt im Schiffshebewerk die Kehlen glänzen. Cantata und Cantilena aus Balve, SpontiCo aus Lennestadt, der Kinder- und Jugendchor der Möllmicker Chöre Einigkeit sowie der Kinder und Jugendchor Bella Musica Ottfingen stellen am 2. und 3. Juni ihr Können im Industriemuseum Oberhausen beim Festival „Jugend singt“ vor.
Prof. Dr. Werner Schepp, Inhaber der ersten Professur für Singen mit Kindern in Deutschland an der Folkwang-Hochschule in Essen, freut sich, dass so viele Kindergärten und Schulen beim Day of Song aktiv sind: „Singen ist die natürlichste, gesündeste, persönlichste und intensivste Ausdrucksform des Menschen überhaupt! Wer Kindern das Singen vorenthält, beraubt sie einer existenziell wichtigen Ausdrucksform.“