Essen. Zuletzt hatt ProSieben einen Exklusivvertrag mit dem Moderatoren-Duo vermeldet - was umgehend dementiert wurde vom ZDF, das ebenfalls Projekte mit den beiden plant. In unserem Interview erklären Joko & Klaas, wie die Dinge nun wirklich liegen.
Der Sender ProSieben hatte jüngst verkündet, man habe das Moderatoren-Duo Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf ("Joko & Klaas") exklusiv unter Vertrag genommen. Die 33- und 28-Jährigen sollen bereits vom Sommer an mit der neuen Abendshow "Joko gegen Klaas - Das Duell um die Welt" wieder bei dem Münchner Privatsender zu sehen sein. Das ZDF, das auf ZDFneo "neoParadise" mit Joko & Klas zeigt, dementierte einen Exklusiv-Coup von ProSieben jedoch prompt.
Unser Redakteur Jürgen Overkott sprach nun mit den beiden Senkrechtstartern, wie es denn nun wirklich ist:
ProSieben will Sie beide exklusiv. Werden Sie aus dem "neoParadise" vertrieben?
Joko: Nein.
Klaas: Nein. "neoParadise" bleibt unsere Spielwiese.
Joko: Die dritte Staffel steht im Herbst an. Aber es stimmt: Wir machen demnächst mehr mit ProSieben.
ZDF-Chef Thomas Bellut hat letztens erklärt, er könne sich Joko & Klaas im Hauptprogramm vorstellen.
Klaas: Wir werden niemandem vorschreiben, was er zu sagen hat, und fühlen uns erst mal geehrt. Es funktioniert ja jetzt schon gut, dass wir mit Formaten auf beiden Sendern vertreten sind. Was nach den verabredeten Projekten kommt, wissen wir noch nicht. Jetzt machen wir erst mal „17 Meter“ und „Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt“ für den Sommer und 2013 folgen weitere Shows auf ProSieben.
ZDF-Programmchef Norbert Himmler (bis vor kurzem Chef von ZDFneo, Red.) hält große Stücke auf Sie...
Klaas: ...und wir auf ihn.
Noch mal: Thomas Bellut kann sich vorstellen, Joko & Klaas im Hauptprogramm zu haben.
Joko: Wir haben im Sommer zwei Shows im Hauptprogramm auf ProSieben. Es geht nicht darum, ob man sich irgendetwas vorstellen kann, sondern es geht um Fragen inhaltlicher Natur: Womit ist man dabei? Anders: Man muss mit uns so weit in medias res gehen, dass wir eine Basis haben, über die wir quatschen können. Wir haben auf jeden Fall jetzt eine komfortable Situation: das feine Kleine und große Ganze.
Klaas: Ich würde als Moderator niemals sagen, ich will - egal womit - auf diesen oder jenen Sender. Man muss sich konzeptionell einigen.
Jetzt geht's erst mal auf Weltreise. Wer hatte die Idee?
Joko: Wir beide.
Wie viele Pils waren nötig?
Klaas: Nö, das war eher ein Sonnenbrand.
Joko: Nach Pils gibt es schon mal Ideen, die gerne wieder von der Agenda gestrichen werden.
Schnapsideen also.
Klaas: Solche Sachen wie die Weltreise müssen schon mit kühlem Kopf entschieden werden. Es war ein Wunsch, den wir lange hatten. Die Idee war, uns gegenseitig in Situationen zu bringen, die dem anderen das Leben etwas schwerer machen.
Wer hat Ihnen das Leben für diese Show leichter gemacht?
Klaas: Unsere Mitarbeiter. Nach der Ideenfindung folgt, die Phase der Arbeit, der Konzeptionierung. Wir sind damals, bei MTV, zur Selbstständigkeit erzogen worden, da der Sender keine Mitarbeiter hatte. Und das behalten wir jetzt bei: wir müssen genau so viel arbeiten wie die Redakteure. Das hat den Vorteil, dass wir in die Ideen von Anfang an besser involviert sind.
Sie sind Ihr eigenes Reisebüro.
Joko: Nicht ganz. Ich bin seins, er ist meins. Es war ja blöd, wenn er sich auf seine Aufgaben vorbereiten könnte. Wir machen erst mal zwei Ausgaben, die durch diverse Länder führen, in denen wir Aufgaben lösen müssen. Wer am Ende mehr Fähnchen hat, hat gewonnen.
Traumduo Joko und Klaas
Sie laufen mit einer Handkamera durch die Gegend.
Joko: Nö, wir haben schon ein Team dabei. Wir sind jeweils zu sechst, allein für die organisatorischen Aufgaben. Aber du kennst am Flughafen nur das Ziel, nicht die Aufgabe. Wir werden zwischenzeitlich sicher mal miteinander telefonieren.
Klaas: Wenn Du wüsstest, was auf Dich zukommt, würdest Du sicher hier nicht so entspannt stehen.
Joko: Ach, Du taktierst doch wieder. Glaubst Du denn, ich lasse mich lumpen?
Klaas: Traditionell war ich immer der Clevere.
Joko: Ja, ja, nach vier Glas Wein. Mal sehen, ob er überhaupt zurückkommt!