Berlin. . Die diesjährige Berlinale huldigt einer großen Schauspielerin: Meryl Streep erhält den Goldenen Ehrenbären. Zudem werden Filme der US-Amerikanerin gezeigt. Ein weiteres Schwerpunktthema ist der Rechtsextremismus.

Die US-Schauspielerin Meryl Streep bekommt in diesem Jahr den Goldenen Ehrenbären der Berlinale. Die zweifache Oscar-Preisträgerin wird am 14. Februar bei der Vorstellung ihres jüngsten Kinofilms "Die Eiserne Lady" im Berlinale-Palast für ihr Lebenswerk ausgezeichnet, wie die Berlinale am Montag mitteilte. In "Die Eiserne Lady" spielt Streep Großbritanniens ehemalige Premierministerin Margaret Thatcher.

Streep wirkte den Angaben zufolge in mehr als 40 Filmen mit. Sie erhielt 16 Oscar-Nominierungen, zweimal gewann sie den begehrten Preis. Insgesamt siebenmal wurde sie mit dem Golden Globe ausgezeichnet, weitere 18 Mal erhielt sie eine Nominierung.

"Ihr Talent hat vielfältige Facetten"

Berlinale-Direktor Dieter Kosslick sagte: "Wir freuen uns, einen Weltstar und eine so außergewöhnliche Künstlerin wie Meryl Streep mit dem Goldenen Ehrenbären auszeichnen zu dürfen. Ihr Talent hat vielfältige Facetten, das mit Leichtigkeit zwischen dramatischen und komödiantischen Rollen wechselt."

Der internationale Durchbruch gelang Streep Ende der 70er Jahre mit der TV-Serie "Holocaust", Michael Ciminos "The Deer Hunter" und dem Scheidungsdrama "Kramer gegen Kramer", für das sie ihren ersten Oscar erhielt. Einen weiteren Academy Award brachte ihr "Sophies Entscheidung" ein.

Hommage der Berlinale zeigt Filme von Meryl Streep

Streep spielte unter anderem in Woody Allens romantischer Komödie "Manhattan", dem Historiendrama "Die Geliebte des französischen Leutnants" sowie in Sidney Pollacks epischer Verfilmung von "Jenseits von Afrika". Hauptrollen hatte sie auch in der satirischen Komödie "Der Teufel trägt Prada", Robert Altmans "Last Radio Show" und dem Politthriller "Von Löwen und Lämmern". Für "Die Eiserne Lady" wurde sie jüngst erneut für einen Golden Globe nominiert.

Streep war schon mehrfach zu Gast bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin: 1999 erhielt sie eine Berlinale Kamera, 2003 gewann sie zusammen mit Julianne Moore und Nicole Kidman den Silbernen Bären als Beste Darstellerin für "The Hours". 2006 war sie mit "Last Radio Show" erneut im Berlinale Wettbewerb vertreten.

Schwerpunktthema Rechtsextremismus

Bei der Hommage an Meryl Streep werden bei den 62. Internationalen Filmfestspielen Berlin vom 9. bis 19. Februar neben "Die Eiserne Lady" auch "Kramer gegen Kramer", "Sophies Entscheidung", "Jenseits von Afrika", "Die Brücken am Fluss" und "Last Radio Show" gezeigt.

Das Thema Rechtsextremismus wird ebenfalls eine zentrale Rolle auf der diesjährigen Berlinale spielen. Festival-Chef Kosslick sagte den „Stuttgarter Nachrichten“ vom Montag, es gebe in diesem Jahr eine hohe Zahl an Filmen aus verschiedenen Ländern zum Thema Rechtsradikalismus und Neonazis. Sie beschäftigten sich auch damit, „wie rechte Organisationen von staatlichen Stellen gedeckt werden“ oder etwa in Ungarn Sinti und Roma von Rechtsradikalen bedroht würden. Auch Migration sei „nach wie vor ein brennendes Thema für viele Regisseure“.

Die 62. Berlinale beginnt am 9. Februar in der deutschen Hauptstadt und dauert bis zum 19. Februar. Das Programm der Internationalen Filmfestspiele zeigt jedes Jahr rund 400 Filme, überwiegend Welt- oder Europapremieren. Kosslick leitet das Festival seit 2001. (afp/dapd)