Essen. . Schwerelosigkeit, Rollschuhfahren, Feuerwand und der Direktvergleich zwischen den Topmodel-Kandidatinnen - die Ankündigung von Model-Mama Heidi Klum versprachen eine Show voller Action und Abwechslung. Doch leider hielt die ProSieben-Sendung dieses Versprechen nicht. Für Paulina und Natascha gab es am Ende kein Foto.
Es ist Halbzeit im Wettkampf um den Titel „Germany’s next Topmodel 2011“. Die Jury, Creative-Director Thomas Hayo, Heidi Klum und Designer Thomas Rath, erwarteten Kampfgeist, Engagement und ausgefahrene Krallen von den Kandidatinnen. Doch trotz Parabelflug, Rollerskating mit Paradiesvogel und Laufsteg-Trainer Jorge in Los Angeles und zwei Fotoshootings mit heißen Komponenten (einmal Feuer, einmal ein Männermodel), blieb das Bergfest der Sendung eher lasch.
In einem grünen enganliegenden Einteiler schwebte die 16-jährige Amelie beim Parabelflug durch die Luft. Die Mähne setzte sie gekonnt in Szene. Offenes Lächeln, strahlende Augen und der Job für eine Haarpflege-Marke hatte sie sozusagen „im Flug“ erobert.
Kandidaten mit Ecken und Kanten fehlen
Nach diesem Shooting war der Kitzel der Show jedoch irgendwie verflogen. Den Gegenüberstellungen von jeweils zwei Kandidatinnen, die sich mit Argumenten von der Anderen abheben sollten, fehlte es an Würze. „Ich hab schönere Haare“ oder „Ich kann aus mir herauskommen, wenn es gefragt ist“ waren irgendwie wenig schockierende Argumente.
Der aktuellen Staffel scheinen Kandidaten wie Fiona Erdmann, Sarah Knappik oder Gina-Lisa Lohfink bitter zu fehlen - Kandidatinnen eben, die polarisieren, anziehen, faszinieren, abstoßen, aufregen und zum Fremdschämen führen.
Marie Luise, die mit ihrem fehlenden Körpergefühl in den vergangenen Folgen für die Fremdscham sorgte, findet langsam ihren Gleichgewichts- und sogar den Weiblichkeitssinn.
Sarahs plötzliche Heilung
Rebecca ist das Opfer des Neids aller anderen Mädchen. Sie ist aber zweifellos einfach gut. Also eigentlich ein ungerechtes Opfer, denn Neid macht eher die Neidischen klein.
Anna Lena kriegt ihr - nett ausgedrückt - loses Mundwerk nicht in den Griff. Nun ja, einen wirklichen Aufreger ist ein „Ich bin besser als du, Alte“ auch nicht wert.
Zwei Geschichten die, wenn man großzügig ist und ein Auge zudrückt, die Show spannend machten, gab es dann aber doch.
Heidi versprach: „Heute wird es heiß!“ Vor einer Feuerwand posierten die Mädchen im direkten „Eins gegen Eins“-Vergleich. Sarah blieb, wegen einer Nasen-Nebenhöhlen-Entzündung zunächst im Bett. So ganz nahm ihr die plötzliche Krankheit am Entscheidungstag keiner ab. Und vielleicht gerade deswegen tauchte die Kölnerin dann überraschend doch noch am flammenlodernden Set auf. Ihre Konkurrentinnen nennen sie bereits „Königin Sarah“ und veralbern sie offen. Als sie dann noch von der Jury, aufgrund ihres Engagements trotz Krankheit, weiterkommt und Natascha gehen muss, ist die Wut bei den anderen Mädchen deutlich zu spüren. Eine unterschwellige Ungerechtigkeit, aber nachvollziehbar.
Hochmut kommt vor dem Fall
Im anderen Fall wurde der Hochmut auf der Stelle bestraft. Der Spruch „Hochmut kommt vor dem Fall“ wurde selten so befriedigend umgesetzt, wie im Fall Paulina. Absolut selbstsicher ging sie in den Lifewalk, lachte über ihre Konkurrenz und zog bei den Worten der Jury, die sich das mit dem Foto „noch einmal genau überlegen“ wollte, lediglich die Augenbraue hoch. Soviel zum Hochmut. Der Fall folgte dann beim Showdown zwischen Paulina und Sihe. Die Jury war sich einig: Sihe zeigt, obwohl sie ein liebes Mädchen ist, mehr Einsatz und Kampfgeist. Paulina fiel - raus aus der Show.
Und die Moral von der Geschicht? Unberechtiger Hochmut geht auch bei Germany’s next Topmodel nicht.
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