Essen. Es muss nicht immer Hallenfußball, Dart oder Lasertag sein: Besondere Fun-Sportarten gibt es zuhauf. Wir stellen einige von ihnen vor.

  • Zahlreiche Event-Center und Hallen in Nordrhein-Westfalen bieten ungewöhnliche (Team-)Sportarten an
  • Viele Angebote kombinieren bereits bewährte Sportarten auf innovative Art
  • Gerade das Tennis- und Squash-ähnliche Padel etabliert sich zunehmend auf dem deutschen Markt

Geschicklichkeit, Kraft und Technik braucht es zumeist, will man bei sportlicher Betätigung – sei es im Verein oder in der Freizeit mit Freunden – am Ende die Oberhand behalten. Die Geschmäcker sind dabei sehr verschieden. Wen bloßes Fußballspielen oder Dartpfeile werfen langweilt, für den gibt es in der Region zahlreiche gute und kreative Alternativen, die für viele noch ein Geheimtipp sind. Wir stellen eine Auswahl vor.

Arrow Tag: Völkerball trifft Bogenschießen

Die einen liebten es im Schulsport, andere verabscheuten es: Völkerball spaltet seit jeher die Gemüter. Kombiniert mit Elementen aus dem Bogenschießen entstand 2011 eine neue Sportart namens Arrow Tag (zu deutsch etwa: „Pfeilziel“), erfunden vom US-Amerikaner John Jackson. Es spielen bei Arrow Tag zwei Mannschaften gegeneinander. Ziel ist es, möglichst viele Gegner mit den Pfeilen zu treffen, die vorne eine weiche Schaumstoffspitze haben und so niemanden verletzen. Gespielt wird meist in Vierer- oder Fünfer-Teams. Zu Beginn liegen die Bögen und Pfeile auf dem Boden, nach dem Startpfiff laufen die Spieler los, jeder greift sich einen Bogen und so viele Pfeile, wie er oder sie schnappen kann. Schwarz-weiße Hindernisse auf dem Feld bieten schnellen Schutz vor anfliegenden Geschossen.

Ziele des Spiels: Seine getroffenen Mitspieler wieder zurück zu holen, indem aus der gegnerischen Schaumstofftafel verschiedene große Kreise rausgeschossen werden. Sind alle Kreise getroffen, ist das Spiel vorbei. Gleiches gilt, wenn alle Spieler einer Mannschaft getroffen sind. Spielbar u.a. im Alma-Park in Gelsenkirchen, bei Cosmo Sports in Düsseldorf, bei „Deine Erlebnismacher“ am Seaside Beach in Essen sowie bei Paintball Biggesee in Olpe.

Lesen Sie auch: Auf den Spuren von Robin Hood – so funktioniert Arrow Tag

Trampolinparks: Rein in die Federn

Mitarbeiterin Sina Anskohl macht Luftsprünge zur Eröffnung des Trampolinparks Superfly in Moers im Dezember 2019
Foto: Erwin Pottgiesser / FUNKE Foto Services
Mitarbeiterin Sina Anskohl macht Luftsprünge zur Eröffnung des Trampolinparks Superfly in Moers im Dezember 2019 Foto: Erwin Pottgiesser / FUNKE Foto Services © Moers | Erwin Pottgiesser

Längst nicht nur für Kinder geeignet: In Trampolinparks kann man sich so richtig austoben. Ob „normales“ Springen, Völkerball auf einem ringsherum mit Trampolinen eingezäunten Bereich oder das Ausprobieren auf einem Geschicklichkeits- und Balance-Kurs, der an die RTL-Erfolgssendung „Ninja Warrior“ erinnert – vieles ist möglich. Die Minispiele und Aktivitäten sind allerdings von der Lokalität abhängig. Eine breite Auswahl bieten unter anderem das Tiger Jump in Oberhausen, das Jump House in Essen, die Jump Galaxy in Düsseldorf, das Superfly in Duisburg sowie die Freizeitwelt Sauerland in Schmallenberg.

Gleich mit sechs Standorten im Bundesland (Aachen, Bielefeld, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf und Moers) vertreten ist die Kette Superfly. Die Filialie an der Kappeler Straße in der Landeshauptstadt bietet dabei das größte Angebot.

Poolball: Der Fuß ist der Queue

Poolball. Ein neuer Sporttrend, der Fußball und Billard kombiniert. Auf einem überdimensionierten
Poolball. Ein neuer Sporttrend, der Fußball und Billard kombiniert. Auf einem überdimensionierten "Billardtisch" wird am Donnerstg , 28.November 2019 in Gelsenkirchen im Almapark gekickt und eingelocht. Das VK-Team macht den Selbstversuch. Foto: Andreas Buck / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Andreas Buck

Wie heißt es im Fußball oft so schön: Flach spielen, hoch gewinnen: Das gilt auch beim Poolball, wo der Fuß zum Billard-Queue wird. Das 8 x 4,5 Meter große Feld entspricht etwa vier Billardtischen, die sechs Löcher sind rund 40 Zentimeter breit, gespielt wird in Zweier-Teams oder eins gegen eins. Die Kugeln rollen anders als ihre Pendants auf Fußballfeldern respektive Billardtischen, denn: Gespielt wird nicht mit klassischen Fußbällen. Die Poolbälle sehen zwar so aus, enthalten aber im Gegensatz zu „echten“ Fußbällen keine Blase, damit sie nicht so einfach vom XXL-Billardfeld hüpfen. Umgewöhnen muss sich also jeder Balltreter, egal ob Vollprofi oder Amateur.

Die Regeln entsprechen dabei dem regulären Pool-Billard. Farbige Bälle müssen mit einem weißen Ball in die Löcher geschossen werden. Und wer die schwarze 8 zu früh versenkt, verliert. Spielbar ist Poolball unter anderem bei Double Touch in Duisburg, im Alma-Park Gelsenkirchen und in der Fun+Sport Arena in Köln.

Lesen Sie auch: Poolball – wo Billard auf Fußball trifft

Schwarzlicht-Minigolf: Einlochen inmitten von Neonfarben

Neon, soweit das Auge reicht: Schwarzlicht-Minigolfbahnen bieten das gewisse optische Etwas.
Neon, soweit das Auge reicht: Schwarzlicht-Minigolfbahnen bieten das gewisse optische Etwas. © WAZ

Ein weiterer Trend aus den späten 2010er-Jahren: Schwarzlicht-Minigolf, oft auch „Moonlight-Minigolf“ genannt. Die allermeisten Bahnen sind dabei aufwendig lackiert worden, zur Ausrüstung mit Schläger und Ball gehört oft auch eine 3D-Brille, wie man sie aus dem Kino kennt. Letztere erfordert bei vielen Spielern ein wenig Eingewöhnungszeit – schon ein wenig seltsam, wenn der Ball plötzlich zu schweben scheint. Ansonsten funktioniert aber alles wie gehabt. Es gibt kurze Bahnen mit Hindernissen wechselnden Schwierigkeitsgrades und sechs Versuche pro Bahn. Wer dann immer noch nicht eingelocht hat, erhält den gefürchteten Strafpunkt.

Schwarzlicht-Minigolf-Angebote gibt es unter anderem in den fünf NRW-Filialen der Kette „Schwarzlicht Semester“ in Münster, Bochum, Essen, Marl und Arnsberg, im XXL Sportcenter sowie in der Glowzone in Duisburg. In letzterer Einrichtung im Stadtteil Kaßlerfeld gibt es zudem besondere Bahnen bei normalen Lichtverhältnisse, die in der Gestaltung beliebten Hollywood-Film-, Serien- oder Videospiel-Kulissen nachempfunden sind.

Lesen Sie auch: Minigolf mit Filmkulissen – das bietet die Duisburger Anlage „Glowzone“

Padel: Tennis mal anders

Deutschlands größte Padel-Halle hat im Februar 2024 in einem Gewerbegebiet in Essen-Kray/Frillendorf eröffnet. Im Bild: Daniel Lingen, Regionalleiter „We are Padel“
Deutschlands größte Padel-Halle hat im Februar 2024 in einem Gewerbegebiet in Essen-Kray/Frillendorf eröffnet. Im Bild: Daniel Lingen, Regionalleiter „We are Padel“ © Essen | Livia Krimpelbein

Recht lange hat es gedauert, doch seit einigen Jahren erfreut sich Padel auch in Deutschland stetig steigender Beliebtheit. Selbst Erfolgs-Fußballtrainer Jürgen Klopp besitzt mittlerweile eine Halle in Berlin mit sieben Plätzen. Das Spiel, erfunden in den 60er-Jahren vom Mexikaner Enrique Corcuera und seither vor allem in Lateinamerika und Spanien populär, funktioniert ähnlich wie Tennis. Einige große Unterschiede seien jedoch angemerkt: Zum einen sind die Plätze vom Plexiglas umrandet, die Wände werden im Spiel als Bande genutzt. Und: Aufgeschlagen wird immer von unten. Der Aufschlagsball muss zudem mindestens einmal auf dem Boden auftippen, bevor er wieder rübergeschlagen werden darf.

Padel kann unter anderem an den Standorten der Firma „We Are Padel“ in Düsseldorf und Münster sowie, jüngst eröffnet, Essen gespielt werden. Weitere etablierte Standorte in der Region sind die Padelbase in Werne, die Padel Arena Kamen, Padel City in Dortmund sowie die Padelworld Bochum. Der Geschäftsführer letzterer ist übrigens kein Geringerer als VfL-Legende Marcel Maltritz.

Lesen Sie auch: Padel – so soll der Sport in Deutschland wachsen

Mehr zum Thema