Düsseldorf. .
Ein ehemaliger Wettkandidat erhebt Vorwürfe gegen die Redaktion von „Wetten, dass..?“. Das Team habe seiner Wette im Sommer auf Kosten der Sicherheit noch mehr Dramatik verleihen wollen. Der Sender dementiert.
Nach dem schweren Unfall des Kandidaten Samuel Koch bei „Wetten, dass ...?“ am Samstagabend hat ein früherer Kandidat die allgemeinen Sicherheitsbedingungen der ZDF-Show kritisiert. Der Augsburger Roland Wegner hatte im Mai mit einer Rückwärtslauf-Wette an der „Wetten, dass..?“-Show auf Mallorca teilgenommen. Er habe gegen Widerstände der zuständigen Redaktion für seine Sicherheit sorgen müssen, sagte Wegner der „Augsburger Allgemeinen“.
Der Leichtathlet hatte gewettet, dass er sich binnen weniger Minuten ein Mal komplett umziehen könne, während er rückwärts auf einem Laufband laufe. Die „Wetten, dass..?“-Redaktion habe seiner Wette noch mehr Dramatik verleihen wollen. „Deswegen sollte das 1,60 Meter lange Laufband um die Hälfte gekürzt werden, und sie wollten das Geländer wegflexen“, sagte Wegner weiter. Doch er habe sich erfolgreich dagegen gewehrt, indem er damit gedroht habe, seine Wette zurückzuziehen.
ZDF: „Es werden keine Wetten verändert“
Walter Kehr, Leiter der ZDF-Pressestelle, sagte dagegen der „Augsburger Allgemeinen“, es würden keine Wetten vom Sender verändert. „Das halte ich für ausgeschlossen: Wir geben das Bühnenbild vor oder, wie eine Brille zum Verdecken der Augen aussieht“, sagte Kehr. Den Rest bestimme der Kandidat.
Wettkandidat Samuel Koch war am Samstagabend in der Düsseldorfer Messehalle bei dem Versuch, mit Sprungfedern an den Füßen über fahrende Autos zu springen, gestürzt und hatte sich schwere Verletzungen an der Halswirbelsäule zugezogen. Er war am Sonntag im Uniklinikum Düsseldorf notoperiert und in ein künstliches Koma versetzt worden. (dapd)