Düsseldorf. .

Die Landesregierung will einen „Kulturrucksack“ für Jugendliche packen, der den kostenlosen Besuch von möglichst vielen Kultureinrichtungen gestattet. Zudem sollen Ruhr.2010-Projekte weiter unterstützt werden.

Beim Ausbau der kulturellen Bildung in Nordrhein-Westfalen will die zuständige neue Ministerin Ute Schäfer (SPD) auch die Kommunen in die Pflicht nehmen. Sie werde bei Städten und anderen Trägern dafür werben, Kindern und Jugendlichen künftig freien Eintritt zu Kultureinrichtungen zu gewähren, erklärte Schäfer am Mittwoch im Landtag. Die neue Landesregierung will trotz der angespannten Kassenlage einen „Kulturrucksack“ für Jugendliche packen, der den kostenlosen Besuch von möglichst vielen Kultureinrichtungen gestattet.

Zugleich bezeichnete die Ministerin die Sicherung und Weiterentwicklung der kommunalen Theater- und Orchesterlandschaft als „schwierige Aufgabe und große Herausforderung“. Man werde prüfen, ob eine Erhöhung des Landesanteils an der Finanzierung möglich sei. Um Bibliotheken „als wohnortnahe Kultur- und Lerneinrichtungen“ zu erhalten, will Rot-Grün schnellstmöglich in Gesprächen mit den kommunalen Spitzenverbänden ausloten, ob ein eigenes Bibliotheks-Gesetz Abhilfe schaffen könnte.

Verunsicherung hat in Teilen der Kulturszene laut Schäfer das absehbare Ende des staatlichen Glücksspiel-Monopols ausgelöst, da mit dessen Erlösen auch Chöre und Laienmusikvereine unterstützt werden.

Unterstützung für Ruhr.2010-Projekte

Schäfer markierte den Ausbau der kulturellen Bildung als „zentrales“ Projekt der rot-grünen Kulturpolitik. So werde das Land das Programm „Jedem Kind ein Instrument“ auch nach dem verabredeten Ausstieg der Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung Zukunft im Sommer 2011 fortführen und ausbauen. Schäfer unterstrich zudem die Bedeutung der Medienkompetenz für Heranwachsende.

Die Landesregierung will überdies dafür sorgen, dass das Kulturhauptstadt-Jahr länger nachwirkt: „Wir wollen vor allem diejenigen 2010-Projekte dauerhaft unterstützen, die sich in besonderer Weise mit der Thematik Wandel durch Kultur auseinandergesetzt haben“, erklärte Schäfer.