Hamburg. .
Der Schriftsteller Günter Grass will seine Bücher nicht für elektronische Lesegeräte freigeben. Laut einem Medienbericht fordert der 82-Jährige zuvor ein besseres Urheberrecht für Autoren. Das Zeitalter des Buches sieht er noch nicht am Ende.
Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass lehnt es bisher ab, dass seine Bücher auf Computern gelesen werden. Er habe mit seinem Verleger abgesprochen, das keines seiner Bücher für Lesegeräte wie das iPad freigegeben werde, „bevor ein die Autoren schützendes Gesetz wirksam wird“, sagte der 82-Jährige dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Er könne allen Autoren nur raten, in dieser Beziehung ebenso viel Selbstbewusstsein zu entwickeln.
Das Buch ist noch nicht erledigt
Ein Ende der Papierausgaben sieht Grass durch elektronische Bücher nicht. „Ich glaube nicht, dass damit das Buch erledigt ist.“ Es werde eine andere Wertigkeit bekommen. Die Massenproduktion werde sich reduzieren, und das Buch wieder das Ansehen eines „aufbewahrenswerten, vererbbaren Gegenstandes“ erlangen.
Seinen Nobelpreis, den er 1999 bekommen hatte, hält Grass für „weniger wegweisend“ für sein Leben als den Preis der Gruppe 47 im Jahr 1958. Der sei von Kollegen vergeben worden und habe daher ein ganz anderes Gewicht gehabt. Außerdem sei er damals „arm wie die Kirchenmaus“ gewesen.
Grass’ neues Buch, „Grimms Wörter“, wird am 3. September veröffentlicht. Darin erzählt er nach Angaben des Steidl Verlags, wie die Brüder Grimm 1838 den Auftrag erhielten, ein Wörterbuch der deutschen Sprache zu erstellen. (ddp)