Essen. Das Snowdance Independent Film Festival wird ab Samstag, 28. Januar, erstmals in Essen gefeiert: mit Krimis und Dramen, Science-Fiction und Dokus.

Krimis und Dramen, Science-Fiction und Dokumentationen. Ab Samstag, 28. Januar, bis 5. Februar wird das Snowdance Independent Film Festival erstmals in Essen gefeiert. Eine Premiere fürs Revier. 35 Kurz- und 20 Langfilme aus aller Welt sind bei dem Treffen unabhängiger Filmemacher in den Kinos zu sehen. Hier eine Auswahl aus dem Langfilmprogramm.

Thriller

Hochspannung verspricht der österreichische Eröffnungsfilm „Taktik“, ein Thriller, der auf einer wahren Begebenheit basiert: In einem Gefängnis in Graz bringen drei Insassen die Mitarbeiterinnen aus der Gefängniskantine in ihre Gewalt. Anführer der Verbrecher ist Alois Steindl (Harald Krassnitzer), auf der anderen Seite ist der Polizist Alfred „Fredi“ Hollerer (Simon Hatzl) im Einsatz, der rein zufällig Dienst schiebt – der Beginn nervenaufreibender Verhandlungen, in Szene gesetzt von Hans-Günther Bücking und Marion Mitterhammer.

Ebenfalls nichts für schwache Nerven ist Tom Bewiloguas Psychothriller „Subjekt 101“: Ein obdachloser Kleinkrimineller will bei einer multinationalen Zeitarbeitsfirma in Europa einen Neuanfang machen und findet sich in einem psychedelischen Alptraum wieder, bei dem der missbräuchliche Einsatz von Chip-Implantaten eine Rolle spielt.

Drama/Spielfilm

„Stumm vor Schreck“ führt Johanna (Annette Frier) und Thomas (Peter Trabner) unter Regie von Daniel Popat zusammen. Die beiden machen einen Ausflug aufs Land, haben sich jedoch nicht viel zu sagen. Als ein Fremder ins Haus eindringt, ändert sich alles. Ebenfalls um eine Beziehung, aber zwischen Mensch und Tier, dreht sich der Spielfilm „The Year of the Dog“ des US-Filmemachers Andrew McGinn: Matt ist Alkoholiker und will lang genug nüchtern bleiben, um seine Mutter im Hospiz besuchen zu können. Zuflucht findet er auf einer Farm in Montana, wo Matt Yup’ik begegnet, einem streunenden Husky. Die beiden tun sich zusammen.

Naturthriller: „Island of Lost Girls“.
Naturthriller: „Island of Lost Girls“. © Snowdance Independent Film Festival

Der US-Naturthriller „Island of Lost Girls“ handelt von drei Mädchen, die in einer Meereshöhle mit Hunderten Seelöwen und See-Elefanten festsitzen. Gedreht haben hier vier Kinder (zehn, sieben, vier und zwei Jahre alt) und ihre Eltern – Schauplatz: eine abgelegene Insel vor der Küste von Mexiko.

Als harter, direkter Film, gegen den „Fight Club“ wie ein harmloser Kampf wirken soll, wird „The Fight Machine“ präsentiert. Es geht um Paul, der Prügel kassiert und mit dem Boxen anfängt, um sich verteidigen zu können. Sein Weg führt bis in den berüchtigten Untergrund-Kampfring „The Barn“. Ein Beitrag des kanadischen Regisseurs Andrew Thomas Hunt.

Komödie

Anja Gurre erklärt in ihrem Episodenfilm „Balconies“ den Balkon zur Bühne des Lebens. Erzählt werden sechs Geschichten, in denen die unterschiedlichsten Menschen Open Air am Haus komische, tragische und unerwartet intime Situationen erleben. Dabei kann es um Werte wie Liebe und Freiheit gehen, aber auch um Orangenbäume und nicht funktionierende Feuerzeuge.

Science-Fiction/Mystery

Als Mischung aus Mystery, Horror und Drama kommt „The Alien Report“ daher: Ein Teenager nutzt versteckte Mikrokameras, um Videos von Begegnungen mit parapsychologischen und außerirdischen Phänomenen wie telepathischen Wesen zu teilen. Basierend auf Ufo-Phänomenen ist das Werk des Filmemachers PL Donnelly als erster Teil einer Trilogie geplant. Gefilmt wurde mit Mikrokameras und iPhones, dazu gibt’s Soundeffekte von Künstlern aus aller Welt.

In der kanadischen Horrorkomödie „Welcome to Kittytown“ geht es um einen Überlebenden der Apokalypse und seinen seltsamen Verbündeten; beide reisen auf der Suche nach einem sicheren Zufluchtsort durch ein karges, verseuchtes Ödland. Ein Roadmovie aus der Feder von Douglas James Luciuk mit viel schwarzem Humor. Vorab-Prädikate: kurzweilig, eigensinnig und gut.

Dokumentarfilme

Doku: „The Promise“ läuft von Jordanien in den Himalaya.
Doku: „The Promise“ läuft von Jordanien in den Himalaya. © Snowdance Independent Film Festival

„Acht Geschwister“ von Christoph Weinert erzählt die Geschichte von zwei Schwestern und sechs Brüdern, die zwischen 1933 und 1943 geboren sind und in einem Dorf in Pommern aufwachsen. Ende des Zweiten Weltkrieges müssen sie mit ihren Eltern flüchten und werden fast 40 Jahre getrennt. Nun reisen sie gemeinsam nach Polen, an den Ort ihrer Kindheit.

Bis zum Dach der Welt hinauf geht es in dem jordanischen Beitrag „The Promise“. Eine Dokumentation des Abenteuerfilmers und Entdeckers Leonardo Antonio Avezzano: Ein junger Palästinenser verspricht seinem Vater auf dessen Sterbebett, den höchsten Berg der Welt zu besteigen. Es wird ein Trip mit Grenzerfahrungen.

Die Musik spielt in der australischen Doku „Cuba My Soul“ die Hauptrolle. In Interviews mit Künstlern Kubas begibt sich der Film auf die Spuren des legendären Buena Vista Social Club. Dabei wird ein Bogen bis in die heutige Zeit gespannt. Live-Aufnahmen bilden den Soundtrack.

Die Filme laufen in der Lichtburg (mit Sabu, Kettwiger Straße 36) und im Astra Theater (Teichstraße 2).

Der Eintritt kostet neun Euro, das Tagesticket 16 Euro und das Festivalticket für alle Filme 75 Euro.

Alle Informationen und das Programm stehen im Internet: www.snowdance.net