Bochum. Der Starlight Express begrüßte in Bochum seinen 18 Millionsten Besucher. Derweil kündigt das Erfolgsmusical Preiserhöhungen ab Januar 2023 an.
„Schrott auf Rädern“, spotteten Verfechter der sogenannten Hochkultur, als 1988 der Starlight Express in Bochum an den Start ging. Längst ist klar: Die Entscheidung der Stadt, dem Rollschuh-Musical von Andrew Lloyd Webber ein eigenes Theater zu bauen, war wegweisend. Die Loks stehen 34 Jahre später noch immer unter Volldampf. In dieser Woche wurde in der 12.670. Vorstellung der 18 Millionste Besucher begrüßt.
Benjamin war ahnungslos, als er am Donnerstagabend am Stadionring Platz nahm. Wenig später konnte er auf der Bühne strahlen. Der Kölner hat die 18 Millionen vollgemacht. „Ein weiterer Meilenstein für das Musical der Superlative!“, hieß es kurz vor der Show, als Maik Klokow, Chef der Produktionsgesellschaft Mehr-BB-Entertainment, dem Glückspilz einen Gutschein über einen VIP-Besuch für 18 Personen überreichte.
Jubiläumsgast aus Köln freut sich über 18 VIP-Karten
Für den Weltrekordhalter (längste Spielzeit eines Musicals an einem Ort) fügt sich das Jubiläum in einen gelungenen Neustart ein. Nach eineinhalbjähriger Corona-Zwangspause stehen die Signale seit Oktober 2021 wieder auf Grün: anfangs mit einer Beschränkung auf 1200 Besucher. Inzwischen sind wieder sämtliche 1650 Plätze im Verkauf.
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Zahlen nennt Meinolf Müller im WAZ-Gespräch nicht. „Aber wir sind mit der Auslastung sehr zufrieden“, sagt der Starlight-Theater. Immer häufiger sei die Arena ausverkauft. „Das ist bei Musicals bundes- und europaweit längst nicht mehr selbstverständlich“, sagt Müller und verweist aktuell auf die Ralph-Siegel-Produktion „’N bisschen Frieden“ in Duisburg, wo kurz nach der Premiere sämtliche Vorstellungen für November abgesagt wurden.
Theater erhöht im Januar 2023 die Preise
Der Starlight Express halte dem massiven Kostendruck stand, zeigt sich Müller optimistisch. Die steigenden Ausgaben für Energie (das Theater wird mit Fernwärme versorgt) können durch den ordentlichen Kartenverkauf noch aufgefangen werden.
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Gleichwohl werden zum 1. Januar 2023 Preiserhöhungen angekündigt – wenn auch nicht flächendeckend. „Es wird Tickets zum Einstiegspreis von 59,90 Euro geben. Der Maximalpreis liegt weiterhin bei 149,90 Euro. Insgesamt wird es somit in einigen Kategorien und an einigen Wochentagen eine Erhöhung von maximal fünf bis zehn Euro geben“, so Starlight-Sprecherin Manuela Wolf.
„Mama“ Reva Rice will für ein weiteres Jahr in Bochum bleiben
Derweil stehen neue Darsteller in den Startlöchern. Die sogenannten „Newbies“ stammen vorwiegend aus Deutschland, Holland und weiteren Nachbarländer. Viele Jahre dominierten Schauspieler und Sänger aus England. „Aber der Brexit hat beim Arbeitsrecht vieles schwieriger gemacht“, schildert Meinolf Müller.
Keine Probleme mit der Bürokratie hat Reva Rice. Als stimmgewaltige Mama, die sie seit 2018 verkörpert, ist die US-Amerikanerin zum Publikumsliebling avanciert. „Sie wird uns aller Voraussicht nach für eine weitere Spielzeit erhalten bleiben“, freut sich der Theaterleiter.
Produzent Maik Klokow kündigt Abschied für 2023 an
Maik Klokow hingegen hat seinen Abschied verkündet. Zum 31. März 2023 wird er Mehr-BB-Entertainment verlassen. Die Auszeichnung des Starlight-Jubiläumsbesuchers könnte somit einer seiner letzten öffentlichen Auftritte in Bochum gewesen sein – bewegende Worte inklusive: „Wer einmal hier gearbeitet hat, fühlt sich ein ganzes Leben lang mit dieser Show verbunden. So auch ich. Ich bin stolz, ein Starlighter zu sein!“