Witten. . Rolf Zuckowski kann nicht beim Musical im Saalbau mitsingen. Einige Eltern sind verärgert. Creative Kirche plant Live-Schalte vom Krankenbett.

  • Rolf Zuckowski hat Sprunggelenk gebrochen und kann nicht beim Weihnachtsmusical mitsingen
  • Einige Eltern sind verärgert, weil er zwei Tage nach dem in Witten geplanten Termin in Hamburg auftritt
  • Creative Kirche tröstet: Live-Schalte vom Krankenbett und Besuch im nächsten Jahr geplant

Sie proben eifrig und hatten sich so darauf gefreut: Am 1. Dezember wollten 150 Kinder mit Liedermacher Rolf Zuckowski ein Weihnachtsmusical im Saalbau singen. Dass daraus nichts wird, weil er sich beim Sturz auf der Kellertreppe ein Sprunggelenk gebrochen hat, hatten wir schon vermeldet.

Was einige Eltern indes nicht verstehen: Zwei Tage nach dem in Witten geplanten Auftritt wird der 70-Jährige vermutlich in der Elbphilharmonie auf der Bühne sitzen. „Warum geht das dann nicht hier?“, fragt eine Mutter.

38 Euro Teilnahmegebühr habe sie für ihren Sohn bezahlt und Karten für die ganze Familie zu je 14,20 Euro gekauft – mit der Aussicht, den Kinderliedermacher live erleben zu können. Natürlich hätten alle Verständnis dafür, dass angesichts des Unfalls die Konzerte nicht mehr mit, sondern nur noch „für Rolf“ stattfinden sollen – wie auf Facebook angekündigt. Dass dann nicht alle Auftrittsorte gleich behandelt werden, ärgert jedoch so manchen.

„Er ist ein absolut verbindlicher Mensch“

„Rolf hat mich persönlich angerufen“, sagt Martin Bartelworth, Diakon und Vorstand der Creativen Kirche, die das Weihnachtsmusical veranstaltet. „Ich kenne ihn schon länger. Er ist ein absolut verbindlicher und Kindern zugewandter Mensch und kein Star ohne Bodenhaftung.“ Er wohne in Hamburg und werde mit einem Krankentransport zur Elbphilharmonie und dann im Rollstuhl auf die Bühne gefahren. „Die Ärzte haben aber dringend davon abgeraten, eine Reise von 700 Kilometern nach Witten und zurück anzutreten. Das wäre eine Tortur“, so Bartelworth.

Ein Bild aus Rolf Zuckowskis Karriere.
Ein Bild aus Rolf Zuckowskis Karriere. © Dinslake

Er sei auch traurig, dass es nicht klappt, hat aber zwei Trostpflaster auf Lager: „Wir basteln für den 1. Dezember an einer Live-Schalte vom Krankenbett aus in den Saalbau.“ Und im nächsten Jahr soll es dann tatsächlich eine Begegnung mit Rolf Zuckowski und den am Musical beteiligten Kindern in Witten geben.

„Das wird eine richtig tolle Weihnachtsshow“

Bis zu den beiden Auftritten am Freitag, 1. Dezember, um 15 und 18 Uhr proben die Jungen und Mädchen zwischen sechs und 13 Jahren deshalb weiter jeden Mittwochnachmittag in der Pop-Akademie. Unter der Leitung von Miriam Schäfer bringt die Creative Kirche Zuckowskis „Großen Weihnachtsschatz“ als Konzert mit Musical-Elementen auf die Bühne. Bartelworth: „Das wird eine richtig tolle Weihnachtsshow und eine Inszenierung, die es so noch nie gegeben hat.“

Rolf Zuckowski, dem es „sehr leid tut, euch zu enttäuschen“, schickt einen Appell aus dem Krankenhaus an alle, die eine Karte für das Konzert gekauft haben: „Geht bitte hin, macht den Chorkindern und Musikern, die sich wochenlang darauf vorbereitet haben, die Freude, sie haben euren Applaus verdient.“