Bonn/Palo Alto. “Felidae“-Autor Akif Pirinçci ist für 30 Tage von Facebook ausgeschlossen worden. Grund dürfte ein Hetz-Kommentar sein, wie der Autor selbst zugibt.

Der Bestseller-Autor Akif Pirinçci ("Felidae") ist nach eigenen Angaben für 30 Tage von Facebook ausgeschlossen worden. Ursächlich war wohl die "Verballhornung", so Pirinçci in seinem Blog, eines Textes der "irren Gender-Lesben". Der Eintrag selbst scheint auch gelöscht worden zu sein, jedenfalls ist nichts zu Pirinçcis Worten Passendes auf seiner Facebook-Seite zu finden.

Akif Pirinçci.
Akif Pirinçci. © dpa

Pirinçci mutmaßt, seine Sperrung könne auf die Ankündigung von Facebook zurückzuführen sein, strenger gegen Hetzkommentare vorzugehen. Dieses Anliegen hatte Justizminister Heiko Maas an die Facebook-Verantwortlichen herangetragen, nachdem in Deutschland eine gesellschaftliche Debatte über das Thema entbrannt war. Am Wochenende hatte Angela Merkel am Rande der UN-Vollversammlung in New York Facebook-Chef Mark Zuckerberg darauf angesprochen und ihm die Bestätigung abgerungen, dass Facebook an dem Problem arbeiten werde.

Ob Pirinçcis Sperre tatsächlich damit in Zusammenhang steht, ist unklar. Facebook hat sich bislang nicht dazu geäußert.

Geldstrafe wegen Beleidigung

Pirinçci wurde durch den Roman "Felidae" berühmt, der 1989 erschien. 2012 erschien sein jüngstes Werk "Deutschland von Sinnen. Der irre Kult um Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer". In dem von Sexismus, Flüchen und Fäkalsprache durchzogenen Werk wettert Pirinçci gegen die "linksversiffte Presse", "die Kindersexpartei Die Grünen", die "toleranzbesoffene Politik", über Schwule und Lesben, den "gefräßigen" Staat und die "Zwangsabgabe" für das öffentlich-rechtliche Fernsehen.

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Anfang des Jahres musste Pirinçci 8000 Euro Geldstrafe wegen Beleidigung eines Uni-Professors zahlen. Pirinçci hatte die Sexualtheorie des Professors, der einen Lehrstuhl in Norddeutschland hat, als "geisteskrank" und "durchgeknallt" bezeichnet. Der Wissenschaftler sei ein "Irrer" und habe "einen Dachschaden", seine Theorie sei ein "Juwel der Dummheit". Der Professor hatte daraufhin Strafanzeige erstattet. (dor/dpa)