Marl/Herne. Eine dreigeteilte Ausstellung in Marl, Herne und Ahlen erinnert an wegweisende Aktionen im öffentlichen Raum aus den letzten 50 Jahren. Demonstriert wird, das es im Ruhrgebiet Kunst gibt, die "nicht zu übergehen ist", so ein Initiator.
Eine Ausstellung als Kritik an der Kulturhauptstadt 2010? Oder zumindest als Wink mit dem Zaunpfahl? „Industrial Land Art im Ruhrland” lautet der Titel einer dreigeteilten Ausstellung in Marl, Ahlen und Herne.
Die Schau will den Blick auf „wegweisende Aktionen auf dem Gebiet der Kunst im öffentlichen Raum richten, die speziell das Ruhrgebiet auszeichnet und diese Region seit 50 Jahren prägt”.
„Wir wollen der Kulturhauptstadt 2010 damit zeigen, dass das Ruhrgebiet Kunst besitzt, die nicht zu übergehen ist”, erklärte Uwe Rüth, einer der Initiatoren der Ausstellung. Anteil daran hatten zum einen Künstler, die selbst aus dem Ruhrgebiet stammen, aber auch überregional wichtige Künstler, wie zum Beispiel Richard Serra mit seinen Objekten in Marl und Bochum. „50 Jahre künstlerische Gestaltung des Ruhrlandes”, heißt denn auch das Konzept im Marler Skulpturenmuseum Glaskasten (23. August bis 25.Oktober).
Region als Kunstwerk
Ahlen hingegen nimmt sich „Die Künstlergruppe B 1 und die Folgen” vor (ebenfalls bis 25. Oktober). In der Herner Künstlerzeche „Unser Fritz” wird die „gRenzüberschreitung 2” gezeigt (12. September bis 11. Oktober).
Einen Leckerbissen für Filmfreunde hat die Regisseurin Dana Savic im Auftrag des RVR erarbeitet. In dessen Archiv lagerte ungeschnittenes, unvertontes Filmmaterial, entstanden am 16. Oktober 1969 bei einer Busfahrt mit Künstlern, Journalisten, Museumsleuten und Politikern über die A 40 – damals noch B 1 – auf der Suche nach Standorten für Veränderungen. Der Film zeigt unter anderem heute bekannte Künstler wie Thomas Grochowiak, der zu der Zeit die Kunstmuseen in Recklinghausen und Oberhausen leitete. Motto der damaligen Reise: Macht aus dem Ruhrgebiet ein Kunstwerk! Der Film wird während der Ausstellungen gezeigt.