Eisenach. Die Sanierung der historischen Wartburg bei Eisenach soll 2,5 Millionen Euro kosten. Das Land Thüringen hatte nur 1,8 Millionen Euro zugesagt.

Die Sanierung und Restaurierung der Wartburg bei Eisenach zum 500. Reformationsjubiläum 2017 wird teurer als geplant. "Wir brauchen bis Ende 2016 noch einmal einige hunderttausend Euro", sagte Burghauptmann Günter Schuchardt der Deutschen Presse-Agentur. Vom Bund und vom Land Thüringen waren 1,8 Millionen Euro zugesagt worden. Jetzt rechnet die Wartburg-Stiftung damit, dass rund 2,5 Millionen Euro benötigt werden.

In der Vogtei und im Ritterhaus seien Handwerker und Restauratoren unerwartet unter dem Putz auf Hausschwamm und gebrochene tragende Balken gestoßen. Auf der Wartburg, seit 1999 Unesco-Welterbe, werden in diesem Jahr voraussichtlich 340 000 Besucher gezählt werden - etwa 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

In der Burgvogtei übersetzte Martin Luther das Alte Testament

Die Burgvogtei, in der Martin Luther 1521/1522 als Junker Jörg in nur zehn Wochen das Neue Testament ins Deutsche übersetzte, soll sich 2017 wieder wie zu Zeiten des Reformators präsentieren. Die sagenumwobene Anlage hatte dem mit Kirchenbann und Reichsacht belegten Reformator einen sicheren Zufluchtsort geboten.

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2015 wird die Wartburg als wichtigste Ausstellung unter dem Titel "Bild und Botschaft" rund 100 Luther-Porträts aus der Cranach-Werkstatt zeigen - aus eigenem Bestand und von 21 Leihgebern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Ausstellung ist Teil des Thüringer Themenjahres "Bild und Botschaft" zum 500. Geburtstag von Lucas Cranach dem Jüngeren.

Die fast 950 Jahre alte Burg ist neben dem Augustinerkloster in Erfurt und den Luther-Orten in Sachsen-Anhalt eine der wichtigsten Memorialstätten zum Leben des Reformators.