Essen-Kupferdreh. VfL-Kicker und HTC-Hockeyspieler freuen sich auf eine moderne Anlage am Eisenhammer. Wiedereröffnung soll im August sein.
Die Sportanlage „Am Eisenhammer“ in Kupferdreh wurde im Sommer 2021 überflutet von Wassermassen, die der nahegelegene Deilbach nicht fassen konnte. Der Hockeyplatz mit Kunststoffbelag an der Nierenhofer Straße war seitdem komplett erneuerungsbedürftig. Der etwas höher gelegene Fußballplatz mit Aschenbelag blieb verschont, war aber nicht mehr zeitgemäß. Nun baut die Stadt dort ein Kunstrasen-Spielfeld, das für die Nutzung beider Sportarten geeignet ist. Dazu kommen zwei Kleinfelder für den Trainings- und Spielbetrieb. Die neu angeordneten Sportflächen sollen nicht mehr überflutet werden können.
Die Leichtathleten des TV Kupferdreh sind auf die Sportanlage Uhlenstraße in Heisingen umgezogen und werden dort auch bleiben. Die neue Platzanlage am Eisenhammer könnte für den Fußballverein VfL Kupferdreh ein „Befreiungsschlag“ werden. Die VfL-Kicker hatten im Juni 2024 mit einem Turnier Abschied vom „alten Eisenhammer“ gefeiert. Für die Dauer der Umbaumaßnahme weichen sie aus. Die Seniorenmannschaft trainiert und spielt auf der BSA in Überruhr, während die Alt-Herren-Mannschaft am Hinsbecker Berg unterschlüpfen dürfen.
Mit einem Kunstrasen will der Essener Verein wieder attraktiv für Jugendliche sein
Wie VfL-Vorsitzender Giovanni Barotta unserer Redaktion berichtete, hoffe man, dass mit Abschluss der Arbeiten auch die Jugendabteilung wieder Schwung aufnehme: „Es wäre toll, wenn Jugendliche zu uns kommen. Mit einem Kunstrasen sind wir auch wieder attraktiv. Wir sind aber auch noch auf der Suche nach Sponsoren, um noch mehr Dinge auf der Anlage zu realisieren wie zum Beispiel eine Anzeigetafel.“
Constance Nolting ist Vorsitzende der Hockeyabteilung des HTC und berichtet lächelnd von großer Vorfreude bei den 250 Mitgliedern: „Es fühlt sich einfach gut an. Wir haben harte Zeiten hinter uns und mit der Überflutung war ein Punkt erreicht, wo es kritisch zu werden drohte. Aber wir haben das in positive Energie gedreht und es hat sich auch eine große Dankbarkeit entwickelt in Richtung der Stadt.“ Die 55-Jährige präzisiert: „Aber es ist nicht nur ein Geschenk, sondern auch die Verpflichtung, mit dieser Anlage pfleglich umzugehen. So planen wir einige nachhaltige Projekte, wie etwa eine Blühwiese für Insekten.“
Die Pläne für den Umbau
Am Eisenhammer werden eine Sitztribünenanlage gebaut und zum Deilbach hin präventive Maßnahmen zum Hochwasserschutz vorgenommen. Der Haupteingang wird seitlich verlegt an den Eisenhammerweg, wo es einige Parkmöglichkeiten gibt. Die zahlreichen in der Tiefgarage der anliegenden Kraftwerkerschule zur Verfügung stehenden, kostenlosen Parkplätze sind dann nur noch zwei Fußminuten entfernt.
Die Gesamtkosten betragen etwa zwei Millionen Euro, wobei die Stadt mit Zuschüssen aus dem NRW-Hochwasserfond in Höhe von 750.000 Euro rechnet.
Die Vorsitzende schwärmt vom „etwas anderen Sport“ Hockey: „Eine kontaktlose Sportart mit enorm strengen Regeln. Bei uns geht es betont fair zu und da gibt es auch keine Diskussionen. Schließlich spielen wir mit Schlägern und harten Bällen. Aber man kann relativ schnell mitspielen. Wir bieten sogar Förderprogramme für Spätberufene an, junge Erwachsene oder Eltern unserer Nachwuchsspieler. So eine Art Nachhilfe, damit sie schnell spielfähig werden.“
Der Club mit seinen 16 Teams verfolgt eine klare Philosophie: „Fairness im Sport, mit Teamgeist. Gemeinsam etwas erreichen, aber auch lernen, gemeinsam verlieren zu können mit Anstand.“ Um dies noch zu stärken, hat der HTC über die Landesgrenzen hinausgeschaut und ist in Spanien fündig geworden. Mit dem international renommierten Headcoach Kike Suárez sei dem Vorstand ein echter Coup gelungen, so Constance Nolting: „Ein brillanter Mann, der Trainingsstrukturen aufbauen und das Jugendkonzept umsetzen soll. Dafür wollten wir einen Trainer mit Erfahrung. Jugendlichen Elan haben wir selber.“
Der 60-jährige Suárez übernahm Damen- und Herrenmannschaft, was schon erste Früchte zeigt. Die Trainer der vielen Kinder- und Jugendteams sind ausnahmslos Eigengewächse, die Jüngste erst 13 Jahre alt. Diese Coaches bekommen nun von Suarez eine Hockeyphilosophie aus erster Hand auf allerhöchstem Niveau vermittelt. Sprachprobleme gebe es eigentlich nicht mit seinem bunten Mix aus Englisch, Spanisch und Deutsch: „Der Kike ist schon Kult bei uns.“
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In der Hallensaison liegen die Teams der Damen und der Herren auf Aufstiegskurs. Die leider eher spärlichen Hallenzeiten seien schon ein Problem, gibt Constance Nolting zu: „Wir müssen zum Training teils bis nach Altenessen fahren. Und wenn es nach Ostern aus der Halle rausgeht ins Freie, ist hier ja noch Baustelle. Doch wir hoffen, bei anderen Clubs einzelne Trainingszeiten nutzen zu können. Für ein paar Monate werden wir improvisieren müssen. Das wird uns gelingen.“
Derzeit werden auf der Sportanlage in Essen-Kupferdreh Rückbauarbeiten durchgeführt
Am 5. Dezember sei mit den Bauarbeiten begonnen worden, berichtet die städtische Pressereferentin Maike Papenfuß: „Zurzeit werden die Rückbauarbeiten der Sportflächen durchgeführt. Abfälle und Altmaterialien werden separiert und entsorgt. Bis zum Frühjahr werden umfangreiche Erdarbeiten durchgeführt.“ Danach gehe es darum, die neuen Spielfelder nach DIN-Norm aufzubauen. Ab Juli sollen dann die Oberflächenbeläge aufgebracht werden: „Die Fertigstellung und Wiedereröffnung der Anlage ist, nach aktuellen Planungen, für August 2025 terminiert.“
Constance Nolting lächelt: „Das passt uns prima. Wir planen Turniere für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und werden dann auch unsere Hundertjahrfeier nachholen, die wir eigens verschoben hatten. Wir haben ja schon 2023 gerundet. Aber zusammen mit der Eröffnung der neuen Anlage macht es doch doppelt so viel Spaß.“
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