Herne. Der Buschmannshof in Wanne ist ein trister Platz mit wenig Grün. Das haben Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums Wanne nun geändert.
Zehn engagierte Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums Wanne haben in einem freiwilligen Projekt in Herne nicht nur ihre handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis gestellt, sondern auch den sonst so tristen Buschmannshof verschönert. Im Rahmen der städtischen Initiative „Wir gestalten Wanne – Mach mit“ bauten sie Trommeln aus alten Waschmaschinen aus, um sie als Töpfe für Sonnenblumen auf dem Buschmannshof zu nutzen.
Die Idee zum Sonnenblumenprojekt hatte der ehemalige Ratsherr Günter Nierstenhöfer. Er war früher Elektriker und hat deshalb Erfahrungen im Ausbau von Waschmaschinen. Nachdem er das Konzept dem Gymnasium Wanne vorgestellt habe, sei die Schule bereit gewesen, mit zehn Schülern und Schülerinnen aus den Klassen sechs bis neun teilzunehmen, erzählt er im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Besonders wichtig sei ihm gewesen, dass die Jugendlichen Verantwortung für den Buschmannshof übernehmen, da sie regelmäßig an ihm vorbeiliefen. „Ich möchte, dass Jugendliche sich mit dem Platz identifizieren.“
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Den Schülern und Schülerinnen standen fünf Waschmaschinen und ein Trockner zur Verfügung. Für den Ausbau der Trommeln hätten sie etwa zwei Stunden pro Gerät gebraucht. Dabei zeigten die Schülerinnen und Schüler großes Interesse. Anna Lina Horach (14) berichtet, dass sie sich für handwerkliche Tätigkeiten interessiere, da sie in ihrer Freizeit Konsolen repariere. Durch dieses Projekt habe sie nicht nur den Aufbau einer Waschmaschine kennengelernt, sondern auch die Bezeichnung einiger Werkzeuge. Sie hoffe, dass die Veränderungen am Buschmannshof zu positiven Reaktionen führen und wünsche sich, dass sich die Menschen dort wohler fühlen.
Mit Leben füllen: Sonnenblumenaktion findet Anklang
Auch die ersten positiven Rückmeldungen ließen nicht lange auf sich warten. Einige Schüler, die an der Bushaltestelle auf dem Buschmannshof warteten, bedankten sich bereits bei Nierstenhöfer für die Verschönerung des Platzes. Nierstenhöfer selbst kündigte an, dass er sich weiterhin um die Sonnenblumen kümmern werde. Allerdings: Die Waschmaschinen- und Trocknertrommeln würden entfernt, sobald die Sonnenblumen verblüht seien.
Bürgermeisterin Andrea Oehler, die aus Wanne-Eickel stammt, bezeichnet den Buschmannshof als „Dreh- und Angelpunkt“ und sagt: „Wir wollen ihn mit Leben füllen“. Sie wünsche sich, dass es in Zukunft weitere Projekte in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern geben werde. Auch Anna Lina Horach sei offen dafür, bei ähnlichen Projekten in der Zukunft erneut mitzuwirken.
„Wanne besser machen“: Projekt der Körber-Stiftung
Die Aktion ist Teil des Projekts „Wanne besser machen“. Das Ziel: Der Buschmannshof, aber auch Wanne-Mitte insgesamt sollen schöner werden. Zuletzt war der Buschmannshof immer stärker ins Blickfeld gerutscht, dabei gab es Kritik an Drogenkonsum, Streitereien, Diebstählen sowie Lärm und Müll. Bei „Wanne besser machen“ - finanziert von der Körber-Stiftung - überlegen sich Bürgerinnen und Bürger Maßnahmen, um sie anschließend selbst auf den Weg zu bringen und umzusetzen. Viele Dutzend Menschen, so die Stadt, bringen sich aktuell ein. Das Projekt läuft bis in den Herbst. Im Mittelpunkt stehen sogenannte Tischgespräche, bei denen die Bürgerinnen und Bürger über Maßnahmen zur Versachönerung diskutieren.