Kreis Kleve. Parookaville naht. Hotels im Kreis Kleve sind fast ausgebucht. Wo es noch Zimmer gibt und mit welchem Preisanstieg die verbunden sind.

Mal matschig, mal zu heiß, mal spielt der Zeltnachbar unentwegt schlechte Musik: Camping ist nicht für jeden was. Wer trotzdem das größte Elektro-Festival Deutschlands erleben möchte, muss sich nach einem Hotel in der Umgebung umschauen. Jedenfalls, wenn man kein Bewohner des Kreises Kleve ist. „Lokale Unternehmen bekommen alle ein Stück vom Kuchen ab“, freut sich Georg Koenen, Bürgermeister in Weeze. Seine ganze Gemeinde ist im Umbruch, wenn einmal jährlich das Parookaville mitsamt seiner kuriosen Bewohner auflebt.

Insbesondere die Hotelbranche boomt, freie Zimmer sind im Ort kaum noch zu finden. Je näher man am Flughafengelände übernachten möchte, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, eine Unterkunft zu finden. Jedenfalls auf den letzten Drücker – und der beginnt schon ziemlich früh. „Meistens sind wir für das Festivalwochenende bereits im Vorjahr ausgebucht“, erklärt Meike Pulmann, Direktionsassistentin im Schloss Wissen. Fans der Elektromusik buchen direkt im Anschluss an ihren Besuch, „die Leute wollen immer wieder kommen zum Parookaville. Das wissen sie auch schon vorher.“

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Goch für 1000 Euro pro Nacht

Schloss Wissen in Weeze für eine gehobene Festivalreise.
Schloss Wissen in Weeze für eine gehobene Festivalreise. © Schloss Wissen | Schloss Wissen

„Vom 19.-21. Juli ausgebucht“, zieht sich in roten Buchstaben über die Online-Angebote diverser Unterkünfte. Sogar das 30 Minuten entfernte Kleve bietet keine freien Betten mehr. Es bleibt ein AirBnB in Kevelaer, zwei Nächte kosten 999 Euro – für sechs Personen. In Goch wartet ein letztes Apartment in einer gemütlichen Stadtvilla. Das Doppelzimmer kostet pro Nacht etwas mehr als 1000 Euro. Diese Preise sind horrend. Zum Vergleich: An allen anderen Tagen kostet das Doppelzimmer 300 Euro. Der dreifache Preis lässt sich bei allen Unterkünften für die Zeit des Festivals beobachten. Was erst einmal erschreckend wirkt, lässt sich leicht ergründen: „Die Hotels messen ihre Preise an denen des Campings auf dem Parookaville“, erläutert Meike Pulmann. Hinzu käme der Fakt, dass den Gästen Komfort statt Zeltboden geboten wird. „Ich persönlich schlafe lieber in einem Schloss“, sagt Pulmann und lacht.

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Das sehen Hunderte von Musikfans genauso. So ist das Schloss Wissen in Weeze kurz vor dem Festival normalerweise ausgebucht. In diesem Jahr sind überraschend noch drei Doppelzimmer frei, „das ist neu, die werden wohl auch weggehen“. Knapp 1300 kosten zwei Nächte, ein spätes Wochenende 200 Euro. „Das gibt der Markt her, und es wäre unfair gegenüber der Konkurrenz, wenn wir billig blieben“, sagt die Assistentin der Geschäftsführung. Schließlich sei das Wochenende auch für das Personal mit deutlich mehr Aufwand verbunden. Aber: „Es ist trotzdem die schönste Zeit im Jahr, alle Gäste sind so gut drauf, es macht einfach Spaß.“ Wer sich zwischen den Etappen wie ein König fühlen will, muss schnell sein. 

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