Berlin. Die Ersatzkassen fordern bundesweit einheitliche Qualitäts- und Erreichbarkeitsstandards für Krankenhäuser. So soll einer Über-, Unter- oder Fehlversorgung entgegengewirkt werden. Zudem sollten Kliniken, die langfristig eine schlechte Qualität aufweisen, von der Versorgung ausgeschlossen werden.
Die Ersatzkassen haben eine umfassende Reform der Krankenhausstruktur gefordert. Qualität und Erreichbarkeit müssten im Mittelpunkt einer Krankenhausplanung der Zukunft stehen, erklärte die Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen (vdek), Ulrike Elsner, am Dienstag in Berlin. Sie stellte ein Gutachten des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) zur "Krankenhausplanung 2.0" vor.
Elsner plädierte für bundesweit einheitliche Qualitäts- und Erreichbarkeitsstandards. Diese sollten verbindlich für die Krankenhausplanung und Budgetverhandlungen der Krankenkassen mit den Kliniken in den Ländern gelten.
Länder, Krankenhäuser und Kassen sollten Über-, Unter- und Fehlversorgung entgegenwirken. Krankenhäuser, die längerfristig schlechte Qualität oder besonders unnötige Operationen durchführen, sollten von der Versorgung ausgeschlossen werden, forderte Elsner.
Arbeitsgruppe soll Eckpunkte für Reform erarbeiten
Boris Augurzky vom RWI erklärte: "Die Probleme, die wir heute in den Krankenhäusern haben, sind die Folge der historisch gewachsenen länderbezogenen Krankenhauslandschaft und deren Fortschreibung: Zu viele kleine Einheiten, eine zu hohe Krankenhausdichte, zu wenig Spezialisierungen, eine zu geringe Qualitätsorientierung."
Bis Ende des Jahres soll eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern Eckpunkte für eine Reform der Krankenhausstruktur erarbeiten. (dpa)