Berlin. Am Deutschen Herzzentrum in Berlin ist in insgesamt 14 Fällen die Rangfolge auf Wartelisten für Herztransplantationen absichtlich manipuliert worden. Dies bestätigt eine Expertenkontrolle der Bundesärztekammer am Dienstag. Auch an Kliniken der Charité soll es zu Verstößen gekommen sein.
Die Expertenkontrollen an deutschen Transplantationszentren haben diverse Verstöße am Deutschen Herzzentrum Berlin bestätigt. Das teilte die Bundesärztekammer am Dienstag in Berlin mit. In 14 Fällen seien zwischen 2010 und 2012 unrichtige Angaben über Krankheitsbilder gemacht oder bei Medikamentenvergaben manipuliert worden, hieß es. Dadurch rutschten die Patienten auf der Warteliste für ein Spenderherz nach vorne.
Seit der Verschärfung des Transplantationsgesetzes haben die Kommissionen 60 Transplantationsprogramme in 33 Transplantationszentren überprüft. Demnach gab es auch an verschiedenen Kliniken der Berliner Charité insgesamt drei Verstöße bei Nieren- und Leber-Verpflanzungen. Weitere Unregelmäßigkeiten gab es an den Unikliniken im bayerischen Regensburg und Hamburg. Die Abschlussberichte für die in die Kritik geratenen Kliniken München-Großhadern und Gießen (Hessen) liegen noch nicht vor. (dpa)