Erfurt. . Prüfungsangst setzt vielen Studierenden während des Studiums zu. Gehen mit der Angst vor Klausuren Verstimmungen oder Existenzängste einher, sollten Betroffene über eine Therapie nachdenken. Besonders bei Belastungen, die über einen längeren Zeitraum andauern, kann professionelle Hilfe nötig werden.
Prüfungsangst, depressive Verstimmungen oder auch Existenzängste sind Emotionen, die viele Studierende während ihrer Zeit an der Uni durchleben. Dauern sie jedoch über einen längeren Zeitraum an, sollten sie sich professionelle Hilfe suchen. Darauf weist Karl-Heinz Stange von der Fachhochschule für angewandte Wissenschaften Erfurt in dem aktuellen Studienratgeber "Psychotherapiemöglichkeiten, Hilfen und Nachteilsausgleiche für Studierende" hin.
Ob sich die Gefühle im normalen Spektrum bewegen oder ob eine Therapie sinnvoll ist, finden Studierende durch eine Selbstbefragung heraus: Leiden sie an unerklärlichen Angstzuständen oder starker innerer Unruhe? Fühlen sie sich sehr oft oder ständig depressiv, unfähig, wert- oder hilflos? Haben sie das Interesse an Dingen verloren, die ihnen früher Freude bereitet haben? Ist ihr Essverhalten gestört und leiden sie darunter? Wenn Studierende mindestens eine dieser Fragen mit einem klaren "Ja" beantworten, sollten sie das Gespräch mit einem Therapeuten suchen, so Stange.
Das gilt auch, wenn sie häufig gegen sich oder andere aggressiv sind, unter Zwangshandlungen, Schlafstörungen oder ihrem Suchtverhalten leiden. Halluzinationen oder unerklärliche körperliche Symptome seien weitere Indizien für akuten Handlungsbedarf, führt Stange aus.
Angst vor einer Stigmatisierung sollte Studierende dann nicht davon abhalten, eine Therapie zu beginnen. Die stehe nur der Genesung im Weg. Wie man sich bei juristischen Problemen an einen Anwalt wendet, so Stange, so solle man sich bei psychischen Leiden in Therapie begeben. (dpa)