Puls kann riskante Höchstwerte bei Fußball-Spielen erreichen
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Köln. Besonders zu WM-Zeiten können die Pulswerte eingefleischter Fußball-Fans steigen. Das ist vor allem in Kombination von Alkohol und Fußballstress riskant. Ein Ruhepuls liegt bei 50 bis 80 Schlägen. Bei K.o.-Spielen könne dieser Werte von 160 und mehr erreichen, so Herzspezialist Hans-Georg Predel.
Gerade bei den K.o.-Spielen der Fußball-WM können die Pulswerte eingefleischter Fans Höchstwerte erreichen. Damit das bei Menschen mit einer Vorerkrankung nicht kritisch wird, rät der Herzspezialist Hans-Georg Predel von der Deutschen Sporthochschule Köln zu Besonnenheit: "Im Extremfall auch mal weg vom Fernseher." Die Kombination von Alkohol und Fußballstress sei besonders riskant, sagte er im dpa-Interview.
Der Ruhepuls liegt bei 50 bis 80 Schlägen, bei leichtem Joggen schlägt das Herz 120 Mal pro Minute. Was aber kann bei einem aufregenden Fußballspiel passieren?
Hans-Georg Predel: Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass der Pulsschlag eines echten Fans während solcher dramatischen Ereignisse, wie eben ein K.o.-Spiel meinetwegen mit Verlängerung und vielleicht sogar Elfmeterschießen, tatsächlich Werte von 160, 170 bis zu 200 Schlägen pro Minute erreichen kann, also Werte, die wir sonst nur von wirklicher sportlicher Höchstleistung her kennen.
Kann ein sehr hoher Puls beim Fußballgucken gefährlich werden?
Predel: Ein Pulsschlag unter körperlicher Anstrengung von 200 ist völlig in Ordnung. Wenn er natürlich durch Stress, und sei es eben auch positiver Stress während eines Spiels, ansteigt, dann kann er bei Menschen die bereits eine Vorschädigung haben - und das ist eben ganz wichtig - dann kann es so ab 160, 170 zu kritischen Situationen kommen.
Gibt es eigentlich Unterschiede zwischen Männern und Frauen?
Predel: Die gibt es. Viele Untersuchungen der letzten Jahre legen nahe, dass Männer sich in der Tat - das mag sicherlich mit ihrem Fan-Status und emotionalen Engagement zusammenhängen - dass es da stärkere Anstiege während der Spiele gibt und ... weil Männer auch häufig ein höheres Herz-Kreislauf-Risiko haben, dann eben auch häufiger kritisch betroffen sind als Frauen.
Was können Sie einem eingefleischten Fußballfan empfehlen, damit sein Puls bei einem aufreibenden Fußballspiel nicht zu hoch wird?
Predel Bei allem Engagement immer noch im Hinterkopf haben: Es ist letzten Endes ein Spiel, so faszinierend es sein mag. Also ein bisserl cool bleiben. Und für Menschen, die eben wissen, dass sie zu hohem Blutdruck neigen, dass sie vielleicht schon ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko haben, in ganz kritischen Situationen einfach mal ein bisschen die Augen schließen und wieder sich besinnen. Oder im Extremfall auch mal weg vom Fernseher.
Predel: Leider überhaupt nicht. Alkohol stimuliert noch und das ist gerade eine Kombination, die ungünstig ist. Viel Alkohol und eben emotionaler Stress, das kann dann wirklich zu kritischen Anstiegen sowohl des Blutdrucks als auch der Herzfrequenz kommen. Also, paar Bier sicherlich kein Problem, aber nicht exzessiv und vor allem nicht in der heißen Mittagszeit auf der Fanmeile.
Welches Ergebnis bei Deutschland-Spielen wäre für das Herz eines deutschen Fans am besten?
Predel: Das beste Spiel zumindest aus deutscher Sicht wäre sicherlich eine schnelle Führung und das betrifft nicht nur unsere Spieler, sondern eben natürlich auch die Zuschauer. Also eine schnelle, beruhigende Führung, dass es nicht zu exzessiven Spielsituationen kommt, die dann das Herz-Kreislauf-System massiv belasten. (dpa)
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