Berlin. Die Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) teilte vergangenen Donnerstag mit, dass Hausärzte weniger Patientengespräche abrechnen als möglich. Zwischen 53 und 76 Prozent der Mediziner in den einzelnen Bundesländern schöpften diese Möglichkeit nicht aus.

Trotz zahlreicher Aufrufe zu mehr Patientengesprächen schöpfen viele Hausärzte die Möglichkeiten dazu nicht aus. In den einzelnen Bundesländern lag der Anteil der Ärzte, die bestehende Gesprächsbudgets bei der Abrechnung ihrer Leistungen nicht ausschöpfen, zuletzt zwischen 53 und 76 Prozent, wie die Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Unklar sei, wie viele Ärzte solche Gespräche mit ihren Patienten führen, aber nicht abrechnen.

Die Möglichkeit zur Abrechnung von Gesprächen war gestärkt worden, um die Patientenberatung gegenüber der Gerätemedizin auszubauen und damit die Stellung der Hausärzte zu stärken. Der Deutsche Hausärzteverband zog nun eine vernichtende Bilanz. "Es hat sich gezeigt, dass im letzten Jahr hochgelobte Reform-Elemente wie die sogenannte Gesprächsziffer den Hausärzten nicht geholfen haben", sagte der Vorsitzende Ulrich Weigeldt. Die Hausarztmedizin müsse besser anerkennt werden. (dpa)