Stuttgart. Das Robert Koch-Instituts warnt davor, dass Zecken zunehmend ganzjährig aktiv sein können. Ein Grund dafür sollen die milden Winter sein, durch die die Parasiten aktiv bleiben. Vor allem sehen die Wissenschaftler die Gefahr an Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu erkranken.
Gewöhnlich halten Zecken in der Zeit von November bis Februar Winterruhe, doch die Winter werden wärmer. Dies führt auch zur Ausbreitung des Tieres. Wissenschaftler warnten nun vor der Erkrankungsgefahr an Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Die Zahl der FSME-Erkrankten erreichte mit 420 Betroffenen 2013 laut Robert Koch-Institut (RKI) den bisherigen Rekordwert. 2012 waren es noch 195 Fälle. "Die Statistik zeigt, dass die FSME-Gefahr kontinuierlich steigt", sagte Parasitologin Ute Mackenstedt von der Uni Hohenheim. Die Zecke bleibt das gefährlichste Tier Deutschlands. "Es gibt kaum vergleichbare Organismen, die so viele Parasiten und Erreger übertragen können", erklärt sie. Und das RKI meldet, dass es in diesem Jahr bereits fünf FSME-Infektionsmeldungen gegeben habe.
Tödlicher Krankheitsverlauf bei 1 Prozent der Betroffenen
Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion nach einem Zeckenstich liegt zwischen 1:50 bis 1:100. Symptome sind Lähmungen, Störungen der Koordination, des Sprechens und des Bewusstseins, sowie epileptische Anfälle. Ein tödlicher Krankheitsverlauf zeigt sich bei 1 Prozent der Betroffenen. Zur Vorbeugung gibt es eine Schutz-Impfung. Im Falle einer Borreliose-Erkrankung ist bei früher Erkennung eine Behandlung durch Antibiotika vielversprechend. In Deutschland gibt es jährlich ungefähr 100.000 Fälle.
Die beste Vorsorge ist immer noch die Vermeidung eines Stiches. Bei einem Aufenthalt in der Natur empfiehlt sich laut Ärzten helle, geschlossene Kleidung und das spätere Absuchen des Körpers nach Zecken. Nach einem Stich sollte das Tier mit Pinzette oder Zeckenkarte rasch entfernt werden. (dpa)