Das Risiko, sich durch einen Zeckenbiss mit der so genannten Lyme-Borreliose anzustecken, ist derzeit in Sachsen, Bayern und Brandenburg am höchsten. Dies ergab die Auswertung der kassenärztlichen Bundesvereinigung. Ballungsräume bleiben dabei größtenteils verschont, so auch an Rhein und Ruhr.
Das Risiko, sich mit der durch Zeckenstiche übertragenen Lyme-Borreliose zu infizieren, ist nach Auswertungen von Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung in Brandenburg, Bayern und Sachsen am höchsten. In den Ballungsräumen an Rhein und Ruhr tritt die Krankheit deutlich seltener auf, wie die Datenanalyse des Bonner Umweltmediziners und Geographen Thomas Kistemann ergab. Auf der Grundlage der Daten veröffentlichte das Leibniz-Institut für Länderkunde in Leipzig eine Karte.
Demnach nimmt die Häufigkeit von Borreliose von Norden nach Süden zu, gleichzeitig zeichnet sich ein deutliches Ost-West-Gefälle ab. Die höchsten Behandlungsraten finden sich in Brandenburg, Sachsen und Bayern entlang der Grenzen zu Polen und Tschechien. Hier weist die Statistik teilweise über tausend abgerechnete Behandlungen je 100.000 Einwohner im dritten Jahresquartal aus. Wesentlich niedriger ist die Zahl der Erkrankungen in den Großstädten.
300.000 Behandlungsfälle
Kistemanns Berechnungen ergaben, dass allein im dritten Jahresquartal der Jahre 2007 bis 2009 im Durchschnitt gut 300.000 Behandlungsfälle bei den Kassen abgerechnet wurden. Die Zahl der jährlichen kassenärztlichen Abrechnungsfälle in Deutschland liegt demnach inzwischen bei einer Million. (dapd)