Essen. Ob Afrika-Safari oder Rucksacktour durch Thailand: Ferne Länder reizen Deutsche immer mehr. Zu allen interessanten und fremden Eindrücken gesellen sich aber auch fremde Krankheiten.

Fernreisen werden immer beliebter. Laut Umfrage der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen standen sie im letzten Jahr auf Platz vier der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen, gleich nach Spanien, der Türkei und Griechenland. In fernen Ländern lauern aber auch Gefahren, die wir aus Europa nicht kennen.

Parasiten in den Tropen

In tropischen Ländern gibt es viele Hautparasiten. Gelangen sie in den Körper, sind Hautausschlag, Geschwüre und Blasen die Folge. Besonders gefährlich für Touristen sind Hakenwurm-Larven, denn beim Barfuß-Laufen am Strand bohren sich die Larven in die Haut. Durch ihre Wanderungen hinterlassen sie rötliche, stark juckende Gänge in der Haut, welche oft Geschwüre zur Folgen haben. Das ist sehr unangenehm, aber nicht lebensgefährlich, denn die Larven können ohne Probleme durch auftragen einer Salbe abgetötet werden.

Daher gilt: Nicht barfuss laufen, nie auf dem Boden schlafen und auch nicht in tropischen Gewässern baden. Außerdem sollte man seine Wäsche oder Handtücher nicht auf dem Boden trocknen.

Eine andere häufige Krankheit ist die Myiasis, die durch Fliegen ausgelöst wird. Diese nutzen den Menschen als Wirt und setzen ihre Eier auf die Haut. Bei Hautkontakt schlüpfen die Fliegenmaden aus dem Ei und bohren sich in die Haut. Dabei entstehen schmerzhafte Hautknoten. Da sich die Larven nicht in tiefe Hautschichten bohren, kann man sie glücklicherweise leicht herausdrücken.

Mückenstiche vermeiden

Insekten übertragen in Tropenregionen nicht nur die gefürchtete Malaria, sondern auch andere Krankheiten. Deshalb sollte man sich vor Mücken und anderen Insekten schützen.

Auch wenn es in der Hitze nicht sehr angenehm ist: Lange Kleidung ist ein wirksamer Insektenschutz. Die nicht bedeckte Haut schützt man am besten mit einem insektenabweisenden Mittel. Das wirkt aber nur einige Stunden, deshalb ist das Nachcremen Pflicht. Auch das Hotelzimmer sollte unbedingt mückenfrei sein. Zur Sicherheit kann man sein Bett auch mit einem Moskitonetz verhüllen.

Schutz vor Infektionen

Der beste Schutz vor Infektionen, wie Hepatitis und Magen-Darm-Infekte, ist, die Quellen zu meiden. Viele Infektionen entstehen durch Nahrungsmittel. Hepatitis A wird oft durch fäkal gedüngtes Gemüse übertragen. Deshalb sollte man folgende Nahrungsmittel meiden:

  • Leitungswasser und Eiswürfel aus Leitungswasser
  • nicht pasteurisierte Milch
  • rohes Fleisch (auch rohe Meeresfrüchte, wie Austern)
  • Produkte, die gekühlt werden müssen (da die Kühlkette oft unterbrochen wird)
  • Salat und rohes Gemüse
  • ungeschältes Obst
  • länger warmgehaltene Speisen
  • Eis

Hepatitis kann auch durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden. Safer-Sex ist also ein Muss.

Impfschutz und Beratung

Grundimpfungen für Tropenregionen sind vor allem die Impfung gegen Tetanus, Diphtherie und Kinderlähmung.

Außerdem gibt es verschiedene Impfempfehlungen. Diese unterscheiden sich beispielsweise darin, ob man in eine Stadt oder in ein ländliches Gebiet reist, ob die Reise während der Trocken- oder Regenzeit stattfindet oder ob es sich um eine Rucksack- oder eine Pauschalreise handelt. Individuell lässt man sich darüber von einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt oder im Tropeninstitut beraten.