Krefeld. Schmerzt das Gesicht immer wieder für ein paar Sekunden bis zu zwei Minuten, kann es sich um den Trigeminusnerv handeln, der gereizt ist. Betroffen ist meist die untere Gesichtshälfte. Ursachen für die sogenannte Neuralgie kann ein enger Kontakt zwischen Hirnarterie und der Wurzel des Nervs sein.
Schmerzen Partien des Gesichts immer wieder für wenige Sekunden bis zu zwei Minuten, kann es sich um eine Reizung des Trigeminusnervs handeln. Die heftigen Attacken treten lokal vor allem an Ober- und Unterkiefer, den Wangen, den Lippen, am Kinn oder der Nase auf, erläutert Frank Bergmann, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte (BVDN) in Krefeld. Nach so einem Anfall sei der Bereich meist warm und gerötet.
Die Ursache für die sogenannte Neuralgie kann ein zu enger Kontakt zwischen einer Hirnarterie und der Wurzel des Trigeminusnervs am Hirnstamm sein. Das Blutgefäß pulsiert und reizt damit den Nerv, was einen Kurzschluss im Nervengewebe und die starken Schmerzen auslöst. Auch äußere Reize wie Berührungen, ein kalter Luftzug sowie Kauen, Trinken, Sprechen, Schlucken oder die Gesichtsmimik stimulieren die Attacken. Experten nennen diese Auslöser Trigger. Laut dem Neurologen Bergmann werden die Beschwerden nach und nach intensiver, und die Schmerzen treten häufiger auf.
Meist nach dem 40. Lebensjahr
Eine Neuralgie tritt meist nach dem 40. Lebensjahr auf. Sie kann auch im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen stehen, zum Beispiel mit Multipler Sklerose, Post-Zoster-Neuralgie oder seltenen Tumoren. Medikamente können bei 90 Prozent der Patienten den Schmerzen entgegenwirken. Zudem ist ein operativer Eingriff oder die Bestrahlung des Trigeminusnervs möglich. (dpa)