Innsbruck. Ein ausreichender Schutz vor Verletzungen ist auf der Skipiste unabdinglich, jedoch sollten Skifahrer die Wirkung von Skihelmen nicht überschätzen. Bei einem Aufprall auf Felsen oder Bäume reicht die Dicke der Helme meist nicht aus, um Verletzungen zu verhindern.
Wintersportler dürfen die Schutzwirkung von Skihelmen nicht überschätzen. Die Helme seien laut DIN-Norm für Unfälle bei Tempo 23 ausgelegt, die durchschnittliche Geschwindigkeit auf den Pisten betrage aber rund 40 Stundenkilometer, erklärt Gerhard Ruedl, Skiunfall-Experte der Universität Innsbruck.
"Ein Helm ist nicht für eine starke Kollision ausgelegt." Bei einem Aufprall auf Felsen oder Bäume träten Kräfte auf, für die ein Helm um mehrere Zentimeter dicker sein müsste. Dennoch sei der Schutz durch einen Helm bei vielen Unfällen unbestritten und ein Tragen unbedingt ratsam.
Ein Drittel der Verletzungen am Knie
Insgesamt hat sich das Verletzungsrisiko auf den Skipisten laut Ruedl in den vergangenen zehn Jahren halbiert. Rein statistisch komme es noch zu einer Verletzung bei 1000 Skitagen. In Österreich müssten zwar pro Saison 50.000 bis 60.000 Menschen wegen einer Verletzung ins Krankenhaus, allerdings seien auch um die zehn Millionen Menschen pro Saison auf den Pisten.
"Skifahren ist weniger gefährlich als viele Ballsportarten", sagte Ruedl. In einem Drittel aller Fälle verletzten sich die Skifahrer am Knie. Besonders Frauen seien davon betroffen. Kopfverletzungen und Verletzungen nach Kollisionen machten jeweils etwa zehn Prozent aus. (dpa)