Wien. Das Alter schützt vor Suchterkrankungen nicht, sie können aber gut behandelt werden. Häufig geraten Senioren in die Abhängigkeit von Medikamenten, da sich die Abbauprozesse im Körper verlangsamen. In diesem Fall sollten sie zu einem Spezialisten, dem Gerontopsychologen, gehen.
Medikamente und Alkohol: Auch im Alter besteht die Gefahr abhängig zu werden. Doch die Behandlungsaussichten sind auch bei Senioren mit Suchterkrankungen gut. Das haben zahlreiche Studien belegt. Betroffene sollten deshalb nicht zögern, eine Beratungsstelle oder einen Facharzt auszusuchen, erklärt Georg Psota, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (ÖGPP) in Wien. Auch Angehörige sollten sie dazu ermutigen. "Eine erfolgreiche Behandlung einer Suchterkrankung kann die körperliche Gesundheit fördern, die Teilnahme am sozialen Leben verbessern und die Lebensqualität der Betroffenen wieder steigern", so Psota.
Besonders gute Ansprechpartner seien Gerontopsychiater, die sich auf die Behandlung von psychischen Erkrankungen im Alter spezialisiert haben.
Erhöhte Gefahr einer Medikamentenabhängigkeit
Abhängigkeiten im Alter seien häufig in besonderen Belastungsfaktoren begründet. Dazu zählen zum Beispiel das Ende der beruflichen Tätigkeit, das vermehrte Auftreten von Krankheiten oder der Verlust des Partners. Daneben besteht laut Psota eine erhöhte Gefahr einer Medikamentenabhängigkeit, da sich bei Senioren die Abbauprozesse im Körper verlangsamen. (dpa)