Essen. Übelkeit, Appetitlosigkeit und ein gestörter Stoffwechsel: Das können Begleiterscheinungen einer Krebserkrankung sein. Die meisten Patienten nehmen deshalb ab, was den Körper zusätzlich belastet.

Die Diagnose Krebs ist für Betroffene meist ein Schock, der auch auf den Magen schlägt. An die richtige Ernährung denken in dieser Situation die wenigsten. „Dabei ist sie gerade bei Krebspatienten wichtig“, sagt Dr. Eva Kalbheim von der deutschen Krebshilfe. „Ausgewogen sollte sie sein und viel Obst und Gemüse enthalten. Denn durch die Nährstoffe wird der geschwächte Körper gestärkt.“ Aber Vorsicht: Bei einer Chemotherapie sei das Infektionsrisiko höher als bei gesunden Menschen, weshalb man Obst und Gemüse immer schälen sollte.

Gewichtsabnahme kann gefährlich werden

„Fast alle Krebspatienten nehmen während der Erkrankung ab“, sagt Kalbheim. Zum einen gibt es Krebsformen, die den Kalorienverbrauch rasant erhöhen. „Bildlich gesehen isst der Krebs mit, sodass der Körper kaum noch Nährstoffe bekommt“, sagt die Expertin. Eine ausgewogene Ernährung reicht nicht diesem Fall nicht mehr aus, um den Körper mit der richtigen Menge Energie zu versorgen. Eine vom Arzt verordnete Diät, bei der sehr viele Kalorien aufgenommen werden, kann helfen.

Zum anderen nehmen viele Patienten aufgrund von Appetitlosigkeit ab, die häufig durch die Krebstherapie ausgelöst wird. Hier einige Tipps der Krebshilfe, mit der man Appetitlosigkeit vertreiben kann:

  • viele kleine Mahlzeiten essen
  • ablenken beim Essen
  • langsam essen
  • über den ganzen Tag verteilt trinken
  • zum Essen nur kleine Mengen trinken
  • mit frischen Gewürzen kochen
  • kalte Speisen und Getränke sind oft bekömmlicher als warme
  • Zitronensaft im Getränk kann den faden Beigeschmack verschwinden lassen
  • Grapefruitsaft, Ingwer-Tee oder Bitter Lemon trinken
  • den Tisch schön decken und das Essen lecker anrichten, denn das Auge isst bekanntlich mit

Übelkeit muss nicht sein

Neben der Appetitlosigkeit leiden viele Tumorpatienten auch unter Übelkeit und Erbrechen. „Viele Betroffene denken, dass diese Nebenwirkungen unausweichlich sind und reden deshalb nicht mit dem Arzt darüber“, sagt Kalbheim. „Dabei müssen sie sich nicht damit abfinden. Es gibt viele gute Methoden, die Beschwerden in den Griff zu bekommen.“

Welches Nahrungsmittel oder welcher Geruch die Übelkeit auslöst, ist nicht immer klar. Um dies herauszufinden, kann man ein Ernährungstagebuch führen. Darin notiert man alle Mahlzeiten und wann Übelkeit einsetzt.