Berlin. HIV-Medikamente sind nicht problemlos mit allen anderen Arzneimitteln kombinierbar. Währen Johanniskrautpräparate die Wirkung der Mittel schwächen, kann es bei anderen Medikamenten zu lebensgefährlichen Wechselwirkungen kommen. Im Zweifel sollte vor der Einnahme ein Arzt kontaktiert werden.

Patienten mit einer HIV-Infektion sollten sich immer genau erkundigen, welche anderen Arzneimittel sie parallel zu ihren Aids-Medikamenten einnehmen dürfen. Denn sonst sind lebensgefährliche Wechselwirkungen möglich. Davor warnt Friedemann Schmidt, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) in Berlin, anlässlich des Welt-Aids-Tags am Sonntag (1. Dezember).

Die Einnahme zum Beispiel von rezeptpflichtigen Potenzmitteln während der Therapie mit HIV-Medikamenten könne den Blutdruck lebensbedrohlich absenken. Auch manche Antibiotika seien für Menschen mit der Immunschwäche nicht geeignet.

Bei manchen rezeptfrei erhältlichen Mitteln besteht laut Schmidt ebenfalls Gefahr. Johanniskrautpräparate etwa könnten dazu führen, dass die HIV-Medikamente weniger wirksam sind. Grundsätzlich nicht ratsam seien pflanzliche Mittel, die das Immunsystem anregen, um Erkältungen vorzubeugen. (dpa)