Berlin. Zu viele Zeugen von Verkehrsunfällen warten untätig auf die Rettungskräfte anstatt Erste Hilfe zu leisten. Anlässlich der Weltgedenktags für Straßenverkehrsopfer rief die Divi zur Ersthilfe auf. Viele der Todesfälle der letzten Jahre hätten durch kompetente Hilfe vermieden werden können.
Sind Unfallzeugen mit eigenem Fahrzeug an der Unglücksstelle, stellen sie ihren Wagen am besten so ab, dass er später eintreffende Rettungskräfte nicht behindern kann. Sie sollten außerdem ihre Warnblinkanlage und das Abblendlicht einschalten. Das rät die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) in Berlin anlässlich des Weltgedenktags für die Straßenverkehrsopfer am Sonntag (17. November). Nächster Schritt sei, sich schnell einen Überblick über die Situation zu verschaffen und dann den Notruf zu wählen.
Achten sollten Unfallzeugen unter anderem darauf, wie viele Fahrzeuge verunglückt sind, ob es Verletzte gibt und durch auslaufendes Benzin ein Brand ausbrechen könnte. Divi-Experte Prof. Peter Sefrin betont außerdem, dass Bewusstlose unbedingt aus einem Unfallwagen geholt und in die stabile Seitenlage gebracht werden sollten. So lasse sich vermeiden, dass sie an Erbrochenem ersticken.
Zu wenige leisten Erste Hilfe
Stellen Ersthelfer jedoch fest, dass der Betroffene nicht mehr atmet, sollten sie umgehend mit einer Herzdruck-Massage beginnen. Diese muss fortgesetzt werden, bis professionelle Rettungskräfte vor Ort ist. Darüber hinaus empfiehlt es sich, auf Verletzungen zu achten und diese zu versorgen. Außerdem hilft es Verletzten, wenn jemand mit ihnen spricht und ihnen so das Gefühl gibt, dass sie nicht allein sind. Wärmende Decken oder Rettungsfolien schützen sie vor dem Auskühlen.
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Nach Angaben der Divi könnten weitaus mehr Menschen Verkehrsunfälle überleben, wenn mehr Unfallzeugen Erste Hilfe leisten würden. In Deutschland sterben pro Jahr knapp 4000 Menschen auf der Straße. Aber auch jeder Autofahrer kann die Sicherheit erhöhen, unter anderem, indem er sein Tempo drosselt und darauf achtet, dass alle Fahrzeuginsassen einen Sicherheitsgurt angelegt haben. 20 Prozent der Unfalltoten sind der Divi zufolge nicht angeschnallt gewesen. (dpa)