Berlin. Pflegeheime werden in der Bevölkerung misstrauisch beäugt und genießen eher einen schlechten Ruf. Laut einer Unfrage jedoch werden die Heime von Bewohnern und deren Angehörigen eher als angenehm wahrgenommen. Doch nur bis zu 13 Prozent der Befragten wollen in ein solches Heim.
Pflegeheime sind nach einer Umfrage oft besser als ihr Ruf. Bei Bewohnern und deren Angehörigen schneiden sie jedenfalls positiver ab als im Urteil der Bevölkerung, ergab die vom Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) in Auftrag gegebene, am Mittwoch in Berlin vorgestellte Befragung.
Gleichwohl wird Pflege in häuslicher Umgebung von der großen Mehrheit - etwa 70 Prozent von 1005 Befragten - bevorzugt: Nur eine Minderheit zwischen 3 und 13 Prozent favorisiert Betreuung im Heim oder Betreuten Wohnen. Der Umzug ins Pflegeheim wird meist als letzter Ausweg bei gravierender Verschlechterung des Gesundheitszustands gesehen.
Für bpa-Chef Bernd Meurer ist es aber nicht gerechtfertigt, die Heimpflege weiter als "Stiefkind" zu behandeln. Sie müsse angesichts der zunehmenden Pflegebedürftigkeit der Menschen vielmehr ausgebaut, der Personalschlüssel verbessert werden.
Gut zwei Drittel der rund 2,5 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland werden derzeit zu Hause gepflegt, und zwar meist von Angehörigen. Bei Umzug ins Heim sind sie laut bpa im Schnitt 82,9 Jahre alt. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird sich nach Expertenschätzung bis 2030 auf 3,4 Millionen erhöhen. 2050 könnte es 4,5 Millionen geben. Hauptgrund ist die höhere Lebenserwartung. (dpa)