Velbert. Anteil demenzkranker Menschen steigt rasant – eine Herausforderung für Familienmitglieder. VHS und Arbeitskreis bieten wieder Qualifizierungskurs an

Experten sagen für die Zukunft einen erheblich wachsenden Bedarf an Pflege voraus. 2050, so die Prognose, wird die Zahl der Demenzfälle doppelt so hoch sein wie heute – der Preis für längeres Leben. Schon jetzt leben 1,3 Millionen Menschen mit der Erkrankung. Da werden pflegende Angehörige und Netzwerke, die sie wie die Erkrankten unterstützen, eine zentrale Rolle spielen.

Die Volkshochschule (VHS) und der Arbeitskreis Demenz, in dem sie mitarbeitet, liegen da mit ihren Qualifizierungskursen zur Demenzbetreuung, die sie seit sieben Jahren anbieten, gut im Trend. Am Dienstag, 8. Oktober, beginnt in der VHS, Nedderstraße 50, um 18.30 Uhr ein weiterer Kurs für pflegende Angehörige und Ehrenamtliche zur Betreuung von Menschen mit Alzheimer oder anderen Demenzerkrankungen.

Kommunikation hat sich verändert

Dabei kommt die VHS den Betroffenen, die bei der Pflege ihrer dementen Angehörigen oft bis an die Grenze des Leistbaren belastet sind, bei den Seminaren auch räumlich entgegen: „Die Kurse finden rotierend in ihrem gesamten Zuständigkeitsgebiet vor Ort statt, also sozusagen vor der Haustür derjenigen, die die Betreuungsarbeit leisten – in Velbert, Neviges, Langenberg und Heiligenhaus“, erklärt Cornelia Kleine-Kleffmann vom Langenberger Begegnungszentrum Klippe 2, die den eröffnenden Informationsabend gestaltet.

An diesem Abend am 8. Oktober wird Kleine-Kleffmann zusammen mit Rolf Lenicker, zuständiger Fachbereichsleiter bei der VHS, das Programm des Qualifizierungskurses vorstellen. An sechs Abenden dienstags und zwei Samstagen tagsüber werden die Seminarbesucher über die Bereiche Pflege, Medizin, Recht, Seelsorge und Sozialpädagogik informiert, vermittelt werden Grundkenntnisse über Krankheitsbilder, Diagnose und Behandlung, Umgang und Kommunikation. „Da hat sich viel verändert“, berichtet Rolf Lenicker. „Heute weist man Demente nicht mehr zurecht, was sie tun oder lassen sollen. Vielmehr begegnet man heute Demenzkranken mit wertschätzendem Umgang, indem man ihre Welt akzeptiert“, erläutert Cornelia Kleine-Kleffmann.

Auch werden Themen wie Betreuungsrecht, Abschied und Trauer behandelt. Als Bindeglied zwischen den verschiedenen Fachleuten, die die Themenabende leiten, begleitet Martina Lehmann den gesamten Kurs.

Für die Teilnahme gibt es ein Zertifikat, die Gebühr für den Kurs mit 31 Stunden beträgt 80 Euro. Die Kursgebühr wird von den meisten Krankenkassen erstattet.