Berlin. Mit einem Aktionsplan will der Bund Initiativen für individualisierte Medizin bündeln. Denn laut Bundesforschungsministerin Wanka (CDU) sind maßgeschneiderte Therapien gegen Krankheiten “eines der vielversprechendsten Felder unserer modernen Medizin“. Insgesamt geht es um rund 100 Millionen Euro.

Der Bund unterstützt die Erforschung von maßgeschneiderten Therapien gegen Krankheiten in den kommenden Jahren mit bis zu 100 Millionen Euro. "Die individualisierte Medizin ist eines der vielversprechendsten Felder unserer modernen Medizin und eine der zentralen Herausforderungen der Gesundheitsforschung", erklärte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) am Montag in Berlin bei der Vorstellung eines Aktionsplanes. Dieser soll Initiativen in diesem Bereich bündeln und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördern.

Ziel der sogenannten individualisierten Medizin ist eine auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten zugeschnittene Vorsorge, Diagnostik, Früherkennung und Therapie von Erkrankungen. Dadurch sollen individuelle Krankheitsrisiken genauer vorhergesagt sowie die Wirksamkeit von Therapien verbessert und unerwünschte Nebenwirkungen vermieden werden.

Biomarker werden auch in der Krebsforschung gesucht

Wichtige Bausteine für eine stärker individualisierte Medizin sind neben der Bestimmung von Risiko- und Prognosefaktoren wie zum Beispiel hoher Blutdruck auch die Erbanlagen und nicht-erbliche Faktoren wie Umwelteinflüsse oder Lebensgewohnheiten. Zudem soll die Diagnose mit Hilfe sogenannter Biomarker verbessert werden, die als Indikatoren für Krankheiten genutzt werden können.

Bei Hepatitis C beispielsweise sei es bereits heute möglich, für den jeweiligen Patienten die individuell beste Therapie zu bestimmen, betonte Wanka. Als Biomarker dient dabei eine bestimmte Genvariante des Botenstoffs Interleukin 28, die bei Patienten leicht nachgewiesen werden kann. Auch in der Krebsforschung, bei Herz-Kreislauferkrankungen oder neurologischen Erkrankungen wird nach solchen Biomarkern gesucht. (afp)