Lindlar. . Viele haben sich schon über den Frühling gefreut, jetzt ist der Schnee wieder da. Und damit steigt nicht nur das Risiko von Unfällen. Auch die Erkältungsgefahr ist spürbar erhöht, warnt der Deutsche Hausärzteverband. Der deutliche Temperaturabfall sei Stress pur für den Körper.

Der Frühling hat nur ein kurzes Gastspiel gegeben - Schneefälle bringen den Winter in weite Teile Deutschlands zurück. Verantwortlich dafür sind das Tief "Yorick" und das neue Tief "Xaver". Während über Norddeutschland schon am Wochenende eine dicke Schneedecke lag, werden Schnee und Eis nun auch im Süden erwartet. Vor allem für die Mitte Deutschlands werden für Dienstag heftige Schneefälle vorhergesagt. Das erhöht nicht nur das Risiko von Auffahrunfällen auf glatten Straßen. Wer nicht aufpasst, kann sich auch leicht einen Infekt holen, denn die Erkältungsgefahr ist nun besonders groß. "Der Temperaturwechsel ist ein hoher Stressfaktor für den Körper", sagt Thomas Aßmann vom Deutschen Hausärzteverband.

Das Immunsystem ist bei einem Wetterwechsel besonders anfällig. "Wir haben im Hinterkopf, es wird Frühling - dann wird es aber wieder kalt, und schwupp hat man eine Erkältung", sagte Aßmann. Auch psychisch sei der zweistellige Temperatursturz eine Belastung. "Die Leute freuen sich auf den Frühling und sind dann enttäuscht, dass der Winter schon wieder losgeht", sagt der Facharzt für Innere Medizin aus Lindlar bei Köln. Körper und Geist müssten sich jetzt wieder "umpolen" und auf den rückkehrenden Winter einstellen.

Herzpatienten sollten sich schonen

Herzpatienten sollten Thomas Aßmann zufolge zumindest über das Wochenende starke körperliche Belastungen vermeiden. "Schonen Sie sich ein bisschen, Sie müssen jetzt nicht gerade einen Marathon laufen", rät er. Denn der Blutdruck steige bei Kälte leicht an, weil sich die Gefäße verengen. Das kann ein geschwächtes Herz zusätzlich belasten. In den vergangenen Tagen war der Blutdruck durch das Frühlingswetter gesunken, weil sich die Blutbahnen bei Wärme erweitern und so das Blut weniger Widerstand in den Gefäßen hat. Sobald es dauerhaft kühler ist, müssen Herzpatienten ihre Aktivitäten aber nicht mehr so stark zurückfahren.

Bei Menschen mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) kann nasskaltes Wetter Atembeschwerden verschlimmern, wie Aßmann erläuterte. Sie können sich noch leichter als sonst eine Erkältung einfangen, weil ihr Immunsystem ohnehin geschwächt ist. (dpa)