Essen. . Vor allem jetzt zur Karnevalszeit fliegen die Grippeviren vermehrt. Das Robert-Koch-Institut hat für Nordrhein-Westfalen die höchste Warnstufe vergeben. Die Grippeviren in untersuchten Abstrichen stiegen von 20 Prozent im Januar auf 67 Prozent. Unter den Erregern fanden die Forscher auch den Schweinegrippevirus H1N1.

Gerade jetzt zur Karnevalszeit breitet sich die Grippe in NRW kräftig aus. Die Krankheitsfälle stiegen in den vergangenen zwei Wochen bundesweit stark an. Das meldet das Robert-Koch-Institut in seinem aktuellen Influenza-Bericht.

In 67 Prozent der Abstriche, die von den Arztpraxen eingesandt wurden, fanden die Forscher Grippeviren. Im Januar waren es nur 20 Prozent. Neben der Grippe mit Husten, Schnupfen und Fieber fanden die Ärzte auch in fast der Hälfte der Abstriche den Erreger H1N1, den man vor allem unter dem Namen Schweinegrippevirus kennt.

Wenige Menschen lassen sich gegen die Erreger impfen

Der aktuelle Wert der Influenza-Viren wurde in den vergangenen zehn Jahren nur in den Saisons 2004/05, 2006/07 und 2008/09 übertroffen. Der höchste Anstieg ist in der Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen zu verzeichnen. Hier stieg der Wert um 20 Prozent. In der Altersgruppe der bis zu Vierjährigen sind die Werte im Vergleich zur Vorwoche nur um sechs Prozent angestiegen.

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Dass sich die Grippeviren so schnell verbreiten, hängt nach Meinung von CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn möglicherweise damit zu tun, dass sich weniger Menschen gegen die Erkrankung impfen lassen. Spahn forderte deshalb eine Überprüfung, ob sich die Lieferengpässe beim Impfstoff auf das Krankheitsgeschehen auswirken. "Spannend ist die Frage, ob die Lieferengpässe bei den Grippeimpfstoffen jetzt zu einem außergewöhnlichen Anstieg führen", sagte Spahn der Rheinischen Post. Spahn betonte: "Das werden wir uns genau anschauen müssen."