Berlin. Etwa jeder zweite Erwerbstätige arbeitet einem Zeitungsbericht zufolge unter großem Stress. Demnach gaben 52 Prozent der Befragten im “Stressreport Deutschland 2012“ an, unter starkem Termin- und Leistungsdruck zu arbeiten. Für 43 Prozent habe der Stress in den vergangenen zwei Jahren zugenommen.

43 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland sind nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung überzeugt, dass ihr Arbeitsstress in den vergangenen zwei Jahren zugenommen hat. Wie das Blatt unter Berufung auf den "Stressreport Deutschland 2012" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin schreibt, wurden für die Studie bundesweit mehr als 17 000 Arbeitnehmer zu unter anderem psychischen Anforderungen, Belastungen und Stressfolgen ihres Arbeitsalltags befragt.

Demnach arbeitet jeder zweite Befragte (52 Prozent) unter starkem Termin- und Leistungsdruck. Knapp 60 Prozent der Befragten gaben an, verschiedene Aufgaben gleichzeitig betreuen zu müssen. Fast jeder Zweite (44 Prozent) wird bei der Arbeit etwa durch Telefonate und E-Mails unterbrochen. Weil für 47 Prozent der Beschäftigten Ruhepausen nicht in den Arbeitsablauf passen oder sie nach eigenem Bekunden zu viel Arbeit haben (38 Prozent), lässt jeder Vierte (26 Prozent) die Pause ausfallen. Insgesamt 64 Prozent arbeiten auch samstags, 38 Prozent an Sonn- und Feiertagen, schreibt die "Bild"Zeitung.

Bundesarbeitsministerin von der Leyen: "Stress darf nicht krank machen"

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) appellierte daher an die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen. Sie sagte der Zeitung: "Stress bei der Arbeit kann vorkommen, aber nicht dauerhaft. Und er darf auch nicht krank machen. Der Stress-Report zeigt, wo die Probleme besonders groß sind, aber auch, was man dagegen tun kann. Ich will dem chronischen Stress den Kampf ansagen und erwarte, dass die Betriebe mitziehen."

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Die Studie forderte laut "Bild" auch positive Aspekte zutage: So können sich über 80 Prozent der Mitarbeiter in Deutschland auf gute Zusammenarbeit mit Kollegen verlassen und helfen sich gegenseitig im Job. Die überwiegende Mehrheit (96 Prozent) sieht keine Bedrohung durch eine Entlassung. Drei Viertel fühlen sich fachlich und mengenmäßig den Anforderungen ihres Jobs gewachsen. (dpa)